Einbrüche in Läden: Polizei schnappt Tatverdächtigen
Goldankauf-Geschäft und Saturn Herrenmode werden zu Tatorten – Wurde der Mann via Videoüberwachung gefasst?
- Gleich zwei Einbrüche haben sich am frühen Dienstagmorgen in der Aalener Innenstadt ereignet. Ziel des Täters waren das Goldankauf-Geschäft der Baritli Edelmetallhandel GmbH in der Roßstraße und das Geschäft Saturn Herrenmode am Spritzenhausplatz. An beiden Tatorten sicherten Kriminaltechniker des Polizeipräsidiums Aalen Spuren. Im Zuge der Ermittlungen konnte ein Tatverdächtiger gefasst werden, sagt Bernd Märkle, ein Sprecher des Polizeipräsidiums Aalen, auf Nachfrage der „Aalener Nachrichten/Ipfund Jagst-Zeitung“.
Dienstagmorgen, kurz nach 4 Uhr. Zahlreiche Bürger werden von einem ohrenbetäubendem Lärm aus dem Schlaf gerissen. Einige von ihnen blicken aus dem Fenster und sehen am Himmel einen Hubschrauber der Polizeihubschrauberstaffel BadenWürttemberg, der etwa eine Dreiviertelstunde über Aalen kreiste. Nach einem Einbruch in dem Goldankauf-Geschäft der Baritli Edelmetallhandel GmbH in der Roßstraße sei dieser vom zuständigen Polizeiführer vom Dienst angefordert worden, um gemeinsam mit mehreren Streifen nach dem Täter zu suchen, sagt Märkle. Die polizeiliche Fahndung blieb allerdings erfolglos.
Über den Einbruch informiert wurde die Polizei von einer Angestellten des Geschäfts, die über dem Laden wohnt. „Gegen 3.30 Uhr habe ich ein lautstarkes Knallen gehört“, sagt sie am Dienstagmorgen im Gespräch mit den „Aalener Nachrichten/Ipf- und JagstZeitung“und zeigt auf die eingeschlagene Glastür des Ladengeschäfts, die provisorisch mit Folie abgeklebt wurde. Daraufhin habe sie auch Geräusche im Innern des Ladens gehört und sofort die Polizei verständigt. Noch vor Eintreffen der ersten Polizeistreife sei der Täter, der mit einer weißen Jacke mit schwarzen Streifen auf dem Rücken sowie einer Kapuze bekleidet gewesen sei, allerdings in Richtung Radgasse beziehungsweise Marktplatz geflüchtet. Beute machte er in dem Geschäft keine. „Wir bewahren hier wohlweislich keine Wertgegenstände auf“, sagt die Angestellte. Ein Schaden in noch nicht bezifferbarer Höhe sei allerdings an der eingeschlagenen Tür entstanden.
Was sie am Dienstagmorgen allerdings noch nicht wusste ist, dass am selben Morgen in das Herrenmodegeschäft Saturn eingebrochen wurde, das nur wenige Meter um die Ecke liegt. Die dortige Tat entdeckte eine Mitarbeiterin gegen 7.30 Uhr, sagt der Inhaber Florian Friedel im Gespräch
mit den „Aalener Nachrichten/ Ipf- und Jagst-Zeitung“. Auch hier wurde die Eingangstüre eingeworfen. Und das mit einem großen Stein und brachialer Gewalt, sagt Friedel. Um das Sicherheitsglas zu zertrümmern, habe der Täter seiner Ansicht nach mehrere Versuche gebraucht.
Gegen 10 Uhr war die Spurensicherung vor Ort, sagt Friedel. Überdies seien er und seine Mitarbeiter damit beschäftigt gewesen, zu sichten, was der Einbrecher alles gestohlen hat. Bei der Auswahl seiner Beute sei dieser allerdings nicht systematisch vorgegangen. Er habe nicht gezielt nach teuren Modelabels gegriffen, die sich gut verkaufen ließen, sondern habe völlig wahllos an
unterschiedlichen Stellen Kleidungsstücke mitgehen lassen. Über die Höhe des Schadens könne Friedel sowohl mit Blick auf das Diebesgut als auch die zertrümmerte Eingangstür derzeit noch nichts sagen. Die auch im Innern des Geschäfts zahlreich umherliegenden Glassplitter seien in Windeseile zusammengekehrt und beseitigt worden. Überdies sei schnell eine Firma beauftragt worden, die die Eingangstüre bis zum Eintreffen des neuen Glases sichert.
Der Kundenverkehr sei nicht beeinträchtigt gewesen, sagt Friedel. Solange der vordere Eingang gesäubert worden und die Tür abgesichert worden sei, seien diese über den Hintereingang des Ladens
geschleust worden. Überdies gebe es ja auch noch einen weiteren Eingang im Untergeschoss, der an die Tiefgarage anschließe.
Ob sich die Tat im Saturn Herrenhaus vor oder nach dem Einbruch in der Roßstraße ereignet hat, kann Märkle nicht sagen. Allerdings sei im Zuge der Ermittlungen ein Tatverdächtiger festgenommen worden. Wie die Polizei auf dessen Spur kam, will Märkle derzeit nicht kommentieren. Laut der Angestellten in dem Goldankauf-Geschäft in der Roßstraße gebe es hier allerdings eine Videoüberwachung, die auch Material von dem Einbrecher im Bild festgehalten habe. Insofern sei es naheliegend, dass diese Auswertung zu dem Tatverdächtigen geführt
hat. Über dessen Alter und Wohnort hüllt sich Märkle in Stillschweigen, auch darüber, ob dieser polizeibekannt ist.
Jetzt sei es an der Staatsanwaltschaft Ellwangen, einen Haftbefehl gegen den mutmaßlichen Einbrecher zu erlassen, der dann einem Haftrichter vorgeführt wird. Wann dies geschieht, war am Dienstagnachmittag noch unklar.
Diebstähle in Läden, Firmen oder Gastronomiebetrieben gebe es immer wieder, sagt Märkle. Deshalb seien die Inhaber oder Pächter gut beraten, ihr Eigentum zu sichern. Dazu gehörten einbruchssichere Fenster und Türen sowie eine Videoüberwachung.