15 Personen behindern am Donnerstagnachmittag den Stadtverkehr
Beim angemeldeten Protestmarsch „Slow Walk“läuft die Gruppe von der Bohlschule über die Friedrichtstraße und wieder zurück
- Als Protestmarsch „Slow Walk“angekündigt, mit der Überschrift: „Klimawende = Verkehrswende“, hat sich diese Veranstaltung doch eher als Protestmärschchen erwiesen, zumindest gemessen an der Teilnehmerzahl.
15 Teilnehmer sind vom Bohlschul-Areal losgelaufen, haben sich über die Kreuzung begeben und sind, unterstützt von drei Einsatzfahrzeugen der Polizei, auf der linken Fahrbahn der Friedrichstraße entlang marschiert – entsprechend ihres Titels: recht langsam.
„Wir brechen das Thema Klimawende auf das Thema Verkehrswende herunter auf die Stadt. Denn auch die Stadt und die Landkreise haben eine riesige Verantwortung, denn sie sind ein Spiegelbild der vermurksten Verkehrspolitik“, sagte Organisator Frieder Zürcher zu den Gründen, diesen Protestmarsch organisiert zu haben. „Wir möchten auf Defizite
aufmerksam machen, die dieses große Thema Verkehr vor Ort spiegeln“, fuhr er fort.
Angekündigt war die Veranstaltung für 15.30 Uhr. Zu dieser Zeit aber stand Frieder Zürcher noch mit drei Mitstreitern mehr oder weniger alleine auf dem Schulhof der Bohlschule. Einige würden aus Stuttgart anreisen, Züge führen nicht pünktlich – am Ende waren es 15 Teilnehmerinnen und Teilnehmer, von denen 14 aktiv mitliefen. Ein weiterer Teilnehmer begleitete den überschaubaren Zug von außen. Zürcher ist aktives Mitglied der „Letzten Generation“, stellte bei dieser Veranstaltung aber eine Unterscheidung heraus: Zwar würden sie von der „Letzten Generation“unterstützt, dieser Marsch aber sei einer der Aalener Bürgerschaft. „Ich bin Bürger von Aalen und habe das als Bürger von Aalen initiiert“, erklärte Zürcher. Zehn Angekündigte waren es im Vorfeld. Zürcher hoffte, dass sich nach der Ankündigung dieser Veranstaltung über die Medien noch Bürgerinnen und Bürger aus der Stadt anschließen würden – dem war nicht so, als sich die Gruppe um 16.15 Uhr in Bewegung setzte. Sieben Einsatzkräfte der Polizei plus eine Mitarbeiterin des Ordnungsamts sorgten für den reibungslosen Ablauf und die entsprechende Sicherheit.
Die erhofften Bürgerinnen und Bürger befanden sich aber größtenteils in Pkw auf den Straßen, unter anderem der Friedrichstraße. Ihre Reaktionen in Form von wilden Gestiken hinter dem Lenkrad ließen unschwer erahnen, was sie über diesen Zug dachten. „Schön langsam, trödelt ruhig. Wir haben alle Zeit der Welt“, ermutigte Zürcher seine Mitstreiter unentwegt. Aufmerksamkeit erhoffen Zürcher und seine Mitstreiter sich, auch im Hinblick auf die Kommunalwahl, um vielleicht einen Diskurs anstoßen zu können. Schlechte Luft und Verkehrstote dürften nicht einfach akzeptiert werden.