Aalener Nachrichten

Bessere Busverbind­ungen fürs Härtsfeld

Kunden müssen nicht mehr zahlen – Kreis erwartet finanziell­e Beteiligun­g der Stadt

- Von Viktor Turad

- „Das ist eine tolle Sache“, ist sich der Ortschafts­rat in seiner jüngsten öffentlich­en Sitzung mit Ortsvorste­her Patrizius Gentner einig gewesen: Das Härtsfeld, konkret Ebnat und Waldhausen, soll kurzfristi­g im Öffentlich­en Personenna­hverkehr (ÖPNV) besser an die Wirtschaft­sstandorte Aalen und Oberkochen angeschlos­sen werden. Vorgesehen ist die Einführung eines Stundentak­tes im Busverkehr, der durch Linienüber­schneidung­en in Ebnat sogar faktisch zu einem Halbstunde­ntakt werden soll.

Denn vorgesehen ist, dass zwischen 6 und 19 Uhr die Linie 106 immer zur Minute 5 und zwischen 6 und 22 Uhr die Linie 107 jeweils zur Minute 35 verkehrt, wobei sich die Linien in Ebnat überschnei­den. Die Kunden werden dabei nicht tiefer in die Tasche greifen müssen, sagte Luisa Schittny vom städtische­n Amt für Tiefbau und Mobilität auf Anfrage von Oliver Eiberger (Unabhängig­e Bürgerlist­e UBL), denn diese Änderung habe nichts mit dem Fahrpreis zu tun.

Der Kreis erwartet allerdings, dass sich die Stadt Aalen ab 2027 finanziell beteiligt. Denn Ende 2026 möchte die Firma Zeiss ihren Betrieb am Standort Ebnat aufnehmen. Ihre vom Unternehme­n organisier­ten und finanziert­en Werkbuslin­ien sollen, wie berichtet, in den allgemein zugänglich­en ÖPNV integriert werden und daran will sich die Stadt Oberkochen finanziell beteiligen. Dabei soll das ÖPNV-Angebot für Waldhausen, Ebnat und Unterkoche­n deutlich aufgewerte­t werden, indem statt der bisherigen

Einzelverb­indungen ein Taktverkeh­r eingeführt wird.

Gerade die in Oberkochen angesiedel­ten Firmen, heißt es in der Vorlage für den Ortschafts­rat, verzeichne­n seit einigen Jahren einen ungewöhnli­ch starken Mitarbeite­rzuwachs, welcher zu deutlichen Mehrbelast­ungen im Bestandsne­tz führt. Auch die Pendlerbew­egungen nach Aalen haben in den letzten Jahren zugenommen. Um diese Überlastun­gen zumindest zum Teil aufzufange­n wolle der Kreis die im Nahverkehr­splan abgebildet­en ÖPNVAufwer­tungen für Oberkochen kurzfristi­g umsetzen.

Nach Rücksprach­e mit den Busunterne­hmen, die Fahrer und Busse entspreche­nd vorhalten und einplanen können, heißt es weiter, könne der verdichtet­e Takt voraussich­tlich kurzfristi­g starten. Ziel sei ein kleiner Fahrplanwe­chsel

im Juni. Parallel hierzu sollen die Werksbusse der Firma Zeiss in den ÖPNV integriert werden. Da die endgültige­n Fahrpläne noch erstellt werden müssen, sei noch keine Aussage zu den Haltestell­en möglich.

Beim faktischen Halbstunde­ntakt für Ebnat und Waldhausen kalkuliert der Kreis mit Kosten von 700.000 Euro. An diesen sollte sich die Stadt beteiligen, meldete sich Stadt- und Ortschafts­rat Herbert Brenner (CDU) zu Wort. Allerdings gilt die angestrebt­e Verbesseru­ng bislang nur von Montag bis Freitag, sagte Luisa Schittny auf Anfrage von Christian Haas (UBL), wie die Regelung an Wochenende­n und in den Ferien aussehe, sei noch offen. Das hänge von den Fahrplänen ab. Wichtig sei aber vor allem, sagte Ortsvorste­her Gentner, dass das Angebot genutzt wird.

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