Hund hetzt trächtige Geiß zu Tode
Revierpächterin im Rohrwang appelliert an Halter, ihre Vierbeiner an der Leine zu führen
- Ein grausames Bild hat sich einer Spaziergängerin in der vergangenen Woche im Rohrwang geboten. Hier lag unweit des SSV-Stadions in der Nähe eines Waldwegs eine hochschwangere tote Geiß, mit einem Kitz im Bauch, das sie in den vergangenen zwei Wochen zur Welt gebracht hätte. Die Revierpächterin Margitta Gramlich-Bommersbach, die umgehend informiert worden sei, geht davon aus, dass das Wildtier und sein Ungeborenes aufgrund einer Hetzjagd eines Hundes zu Tode gekommen sind. Deshalb möchte sie Hundehalter dahingehend sensibilisieren, während der Setz- und Brutzeit von Jungtieren, ihre Vierbeiner an die Leine zu nehmen.
Normalerweise beginnt die Setz- und Brutzeit von Jungtieren in den Wäldern und Wiesen Ende April, sagt Gramlich-Bommersbach. Doch angesichts der in der vergangenen Zeit wärmeren Temperaturen habe diese früher eingesetzt. Insofern würde es viele Rehe geben, die derzeit kurz vor der Niederkunft ihres Nachwuchses seien.
Vonseiten der Unteren Jagdbehörde im Landratsamt Ostalbkreis gebe es im Wald keine Leinenpflicht, sofern der Hund abrufbar sei, sagt die 44-jährige Aalenerin, die vor elf Jahren ihren Jagdschein gemacht hat und gemeinsam mit ihrem Vater rund 600 Hektar Wald gepachtet hat. Ihr Revier erstrecke sich von der Stadtmitte aus gesehen bis zum Ostalb-Klinikum und reicht bis kurz vor Hammerstadt. Doch einen Hund abrufen zu können, sei mitunter mehr Theorie, denn Praxis, weiß Gramlich-Bommersbach. Ansonsten würde es nicht zu unschönen Vorfällen kommen, zu denen auch Pächter anderer Reviere in den vergangenen Tagen gerufen worden seien. Immer wieder habe es tote Wildtiere gegeben, die mit hoher Wahrscheinlichkeit von Hunden gehetzt wurden, sagt Gramlich-Bommersbach und denkt etwa an einen Rehbock, der sich in Unterrombach in einem Schafzaun verfangen und selbst erdrosselt habe.
Die tote Geiß in ihrem Revier sei samt Ungeborenem in der Tierkörperannahmestelle in der Aalener Kläranlage Hasennest entsorgt worden. Damit es nicht mehr zu einem solchen Vorfall kommt, bittet Gramlich-Bommersbach Hundehalter, ihre Vierbeiner an der Leine zu führen. Bei Rehen könne die Hetzjagd durch Hunde zum Tod der hochbeschlagenen Geißen führen, wie der Vorfall im Rohrwang zeige. Überdies könnten gehetzte Elterntiere auf ihrer Flucht vor dem Hund auch Verkehrsunfälle verursachen und hier tödlich verletzt werden. Dies habe zur Folge, dass die Jungtiere alleine zurückgelassen werden, was für diese einen qualvollen Tod bedeutete.