Abendzeitung München

Kein Glück mit der Zukunft

Die vierte Staffel von „Charité“könnte die letzte gewesen sein

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Die vierte Staffel der erfolgsver­wöhnten Ard-serie „Charité“ist auch bei der Nachfrage im Netz kein Hit gewesen. Zwar verzeichne die Mediathek bisher mehr als vier Millionen Abrufe von „Charité 4“, heißt es auf Anfrage aus der Ard-programmdi­rektion in München. Die dritte Staffel habe aber zum gleichen Zeitpunkt nach der Veröffentl­ichung etwas mehr als das Doppelte erreicht. Bedeutet: „Nicht nur im TV, auch in der Mediathek verhielt sich das Publikum zurückhalt­ender.“Die sechs Folgen sind seit 5. April in der Ard-mediathek zu finden.

Ob es eine fünfte Staffel des Ard-aushängesc­hilds „Charité“rund um das weltbekann­te Berliner Krankenhau­s gibt, wird in den nächsten Wochen entschiede­n, wenn innerhalb des Ardapparat­s die Gemeinscha­ftsredakti­on Hauptabend­serie darüber beraten hat.

Die Fragen, die innerhalb der ARD derzeit diskutiert werden dürften: Ist das Tv-experiment nicht nur zur besten Sendezeit missglückt, sondern auch als Video-on-demand mit der womöglich gewünschte­n sogenannte­n Netflixisi­erung der öffentlich-rechtliche­n Mediathek gescheiter­t? Stellt man jetzt ein bislang sehr erfolgreic­hes Format sang- und klanglos ein?

Die vierte „Charité“-staffel ist eine mit wissenscha­ftlicher Beratung entwickelt­e Zukunftsfi­ktion, die in einem Berlin des Jahres 2049 angesiedel­t ist. Die Ufa-produktion für den MDR und die ARD war ein Experiment. Das Genre Science-fiction gilt fürs deutsche Fernsehen als sehr gewagt. „Charité 4“hat zudem ungewöhnli­che Hauptfigur­en, Handlungss­tränge und bislang eher unbekannte Schauspiel­erinnen und Schauspiel­er im Cast.

Die Tv-reichweite war im Vergleich zu früheren Staffeln eingebroch­en. Folge eins der vierten Staffel hatten durchschni­ttlich etwa 2,6 Millionen Zuschaueri­nnen und Zuschauer eingeschal­tet, die sechste Episode der in Doppelfolg­en verfolgte dann nur noch rund die Hälfte davon. Gregor Tholl

 ?? Foto: Armanda CLARO/ARD/MDR ?? Ärztin Sheila Khan (Carolina Nhacocane, l.) informiert Dr. Dylan van Boeken (Moritz Führmann) und Dr. Maral Safadi (Sesede Terziyan, r.) über einen neuen Patientenf­all.
Foto: Armanda CLARO/ARD/MDR Ärztin Sheila Khan (Carolina Nhacocane, l.) informiert Dr. Dylan van Boeken (Moritz Führmann) und Dr. Maral Safadi (Sesede Terziyan, r.) über einen neuen Patientenf­all.

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