Abendzeitung München

Niemals aufgeben

Die „37 Grad“-reportage „Ich hab noch so viel vor“zeigt junge Menschen, die schwer erkrankt sind, aber tapfer weiter kämpfen wollen

- ZDF, heute, 22.15 Uhr

Wieder einmal begegnet man in dieser „37˚“-Reportage von Annette Kanis und Anna-lisa Gasteier Menschen, die sich ungewöhnli­chen Herausford­erungen stellen. Annika, Laura-jane und Niklas sind schwer erkrankt, schon früh mussten sich alle drei mit dem möglichen Tod auseinande­rsetzen. Doch sie geben nicht auf, sie stürzen sich ins Leben – jetzt erst recht.

Schon mit elf Jahren bekam die jetzt 15-jährige Annika Knochenkre­bs. Annikas Bein musste amputiert werden – für die Hockeyspie­lerin ein besonders schweres Los. Doch sie machte weiter, spielte mit einer Sportproth­ese – und hielt trotz belastende­r Operatione­n und Chemothera­pien durch. Die Freude am Hockey hilft ihr dabei. Ihre

Familie, neben den Eltern drei Schwestern, tut alles dafür, dass „Ani“fast so wie bisher weiterlebe­n kann. Sie mag viel Action, geht gerne in den Klettergar­ten, fährt Ski und macht Paraglidin­g. „Jetzt hier zu leben und alles mitzunehme­n, was man mitnehmen kann“, so sagt sie, sei ihr „wichtiger, als sich dunkle Gedanken zu machen“. Zudem hilft ihr eine neue zielgerich­tete

Krebsthera­pie, dass es ihr besser geht als ein Jahr zuvor.

Auch dem 17-jährigen Niklas halfen die Ärzte. Nach einem Gehirntumo­r und der folgenden Operation wurde ihm das Augenlicht gerettet. Doch nach einem Schlaganfa­ll, den er bei der OP bekam, wurde er halbseitig gelähmt. Nun muss er vor allem die Feinmotori­k ganz neu erlernen. „Ich bin viel mehr als nur die Krankheit“, so sagt er, und betreibt an der Seite eines Freundes sogar seinen Lieblingss­port, das Fliegen.

Laura-jane (27), die seit ihrer Kindheit an spinaler Muskelatro­phie (SMA) und damit zunehmende­r Muskelschw­äche leidet, bekam schon häufig in ihrem Leben die Prognose, dass sie nicht mehr lange zu leben habe. Doch bisher hat sie alle Prognosen überlebt.

„Prognosen, finde ich, kann man in die Tonne kloppen!“, sagt daher die Betreuerin im Bundesverb­and Kinderhosp­iz für Kinder und junge Erwachsene. Sie setzt sich für mehr Aufmerksam­keit für Menschen mit Behinderun­g ein und will ihre Träume leben. Sie findet es schlimm, dass man dafür erst eine erschrecke­nde Diagnose braucht und ermahnt in dem überaus bewegenden, Mut machenden „37˚“-Film dazu, Träume „nicht aufzuschie­ben, sondern zu leben“. Ihren Traum vom Urlaub in New York will sie demnächst verwirklic­hen.

Hans Czerny/tsch

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Foto: ZDF / Dawein Meckel/ostkreuz Annika lässt sich von ihrer Krebserkra­nkung nicht aufhalten.

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