Exzesse in Metzgerei Fall fürs Landgericht
Sowohl Verteidiger als auch Staatsanwalt haben Berufung eingelegt
Szenen wie aus einem Film: Jahrelang schlugen, beleidigten, demütigten und bedrohten die Inhaber einer Metzgerei aus dem Landkreis eine 51 Jahre alte Angestellte. Die Täter waren ihre Vorgesetzten: ihre 68 Jahre alte ehemalige Chefin und ihr 70 Jahre alter Mann, deren 46-jähriger Sohn und eine 43-jährige Angestellte, die zum Teil im Kreis Aichach-Friedberg leben.
Unter anderem war die 51-jährige Angestellte mit einem Fleischerhammer verprügelt worden. Die Frau ging durch die Hölle. Aus Angst schwieg sie lange – bis sie es Ende 2015 nicht mehr aushielt und sich der Polizei offenbarte. Die ExChefin der Metzgerei, die sie am schlimmsten drangsaliert hatte, wurde zu einer zweijährigen Haftstrafe verurteilt. Dagegen legte der Verteidiger der 68 Jahre alten ehemaligen Chefin genauso wie die Staatsanwaltschaft Berufung ein.
Im Mai kommen die Vorfälle, die sich zwischen August 2012 und Juni 2015 zugetragen hatten, nochmals am Landgericht zur Sprache. Neue Zeugen sind nach Auskunft des Landgerichts nicht geladen.
Ihre Strafen aus der Verhandlung am Amtsgericht im vergangenen Dezember angenommen haben dagegen der 70 Jahre alte Ehemann, dessen Sohn und eine Angestellte. Der Sohn der Inhaberfamilie versetzte der Angestellten drei Faustschläge ins Gesicht. Danach brachten zwei Verwandte die verletzte und mit Blutergüssen übersäte Frau endlich dazu, Anzeige bei der Polizei zu erstatten. Danach folgte eine mehrmonatige stationäre Psychotherapie. (mcz, mit eisl)