Aichacher Nachrichten

So spielen Absteiger

Die Augsburger Profis waren zwar bemüht, doch wie in der Schule reicht das alleine für anständige Noten nicht aus

- VON ROBERT GÖTZ

Das Bemühen war den FußballPro­fis des FC Augsburg beim 0:6 (0:2) beim FC Bayern München nicht abzusprech­en. Natürlich sind die Bayern gerade in Überform, doch der FCA präsentier­te sich auch wie ein Absteiger.

Der Torhüter konnte einem leidtun. An diesem Nachmittag stand er in der Schießbude der Liga. Vielleicht hätte er den Querpass vor dem 0:2 mit etwas mehr Entschloss­enheit abfangen können, doch hätte er dann einen Zusammenpr­all mit Gojko Kacar riskiert.

Der Youngster zeigte in der Anfangspha­se auch gegen Spieler wie Ribéry, Lewandowsk­i oder Müller keine Scheu, doch im immer größer werdenden Abwehrchao­s verlor auch er immer mehr den Überblick. Er war aber die einzig positive Erscheinun­g im schwarzen FCA-Dress.

Der Serbe spielt normalerwe­ise seinen Part so routiniert, dass er wenigstens im Team nicht groß negativ auffällt. Das gelang ihm gegen die Münchner nur ganz, ganz selten. Ansonsten wie sein Innenverte­idiger-Kollege Christoph Janker überforder­t.

Bekam bei seinem Comeback von den BayernStar­s seine Grenzen aufgezeigt. Ging im Kurzpass-Wirbel trotz einem passablen Zweikampfw­ert (sechs von neun gewonnen) unter. Note 5,5

Der Kapitän war auf der rechten Außenbahn an diesem Tag nur ein Schatten seiner selbst. Bekam Ribéry nie in den Griff, war oft mental und körperlich viel zu langsam. Eine schwache Leistung. Für ihn kam in der 80. Minute Schmid.

Es war eine der schwächste­n Leistungen des Tschechen in der letzten Zeit. Das deutete sich schon vor dem 0:1 an, als er wie ein Anfänger ausgespiel­t wurde. Ließ die Münchner im zentralen Mittelfeld schalten und walten wie sie wollten. Und sie wollten. Wurde in der Halbzeit zurecht ausgewechs­elt.

Das Talent aus dem eigenen Nachwuchs war als Abräumer vor der Abwehr überforder­t. Rieder versuchte viel, hätte gegen die Bayern dort aber nicht aufgestell­t werden dürfen. Es war eine harte Schule für Rieder, doch da muss er durch.

Kam nie ins Spiel, leistete sich gerade in der Anfangspha­se teilweise haarsträub­ende Abspielfeh­ler, gewann keinen einzigen Zweikampf. Er mühte sich zwar nach Kräften. Doch die linke Abwehrseit­e war das Einfalltor. Coman und später auch Robben machten mit dem Linksverte­idiger, was sie wollten. Das lag aber auch daran, dass er von Ji in der Abwehrarbe­it kaum unterstütz­t wurde.

Der Südkoreane­r lieferte eine schwache Partie ab. War die zweite Sturmspitz­e neben Bobadilla, aber in dieser Funktion quasi ohne Wirkung. Natürlich musste er viel in der Defensive helfen, doch auch dort zeigte er große Schwächen. Gewann nur 15 Prozent seiner Zweikämpfe.

Der Stürmer war zu Beginn hoch motiviert, sorgte in der 10. Minute für die einzig wirklich zwingende FCA-Offensivak­tion in der Allianz-Arena. Danach hing Bobadilla vorn, von seinen Mitspieler­n alleingela­ssen, in der Luft. 16 Ballkontak­te sagen alles. Wurde in der Halbzeit erlöst.

Er kam in der 46. Minute für Raúl Bobadilla, versuchte vorn wenigstens ab und zu den Ball zu halten. Ist aber kein Spieler für die Sturmspitz­e.

Ersetzte in der zweiten Hälfte Jan Moravek. War bemüht, lief in 45 Minuten fast sechs Kilometer (ein guter Wert), hatte aber nur 14 Ballkontak­te. Impulse kamen auch von ihm keine.

Durfte, oder besser gesagt musste, in der 80. Minute für Verhaegh auf das Feld. Der Neuzugang spielte wie schon fast die ganze Saison unter seinem Können. Da war er in guter Gesellscha­ft.

Es werden nur Spieler bewertet, die länger als 30 Minuten spielen.

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Das tat weh. Gojko Kacar brauchte am Samstag Hilfe.

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