Raus aus der Schublade
Der ruhige „Neubürger“und die lebenslustige „Schupfnudelwirtin“– versehen mit diesen Stempeln traten Dietrich Binder und Angelika Pest im Wahlkampf um den Chef-Sessel im Petersdorfer Rathaus an. Doch mit der Zeit änderten sich die Schubladen, in die so manch einer die Kandidaten wohl vorsorglich geschoben hat.
Dietrich Binder, der die Wahl eindeutig für sich entschieden hat, ist zwar nicht in einem Verein tätig, doch hat er die Gemeinde Petersdorf in den vergangenen vier Jahren gerade deswegen lieben gelernt, weil sie ihn an seine Heimat in Siebenbürgen erinnert. Auch hat er sich inhaltlich mit den Dauerbrenner-Themen wie der Wasserversorgung und das Gemeindeentwicklungskonzept auseinandergesetzt.
Und Gegenkandidatin Angelika Pest, die sich selbst in ihren Wahlreden als „Schupfnudelwirtin“bezeichnete? Sie zeigte, dass jede Menge beruflicher Ehrgeiz in ihr steckt, und dass sie weit mehr auf der Pfanne hat, als das, was sie in eben dieser zubereitet.
Wer gewonnen hat? Dietrich Binder – und vor allem die Petersdorfer Bürger, die einen neuen Bürgermeister bekommen. Bleibt zu hoffen, dass die Umstände, unter denen die Wahl zustande gekommen ist, nicht zu schnell vergessen werden. Denn auch ein hauptamtlicher Bürgermeister wird die Unterstützung der Bürger brauchen.