Aichacher Nachrichten

„Das Urteil ist nicht nachvollzi­ehbar“

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Zum gleichen Thema: Im Kontext der Urteile zur CSUVerwand­tenaffäre (zum Beispiel Georg Schmid) ist das Urteil gegen Rudi Fuchs nicht nachvollzi­ehbar, es widerspric­ht vielmehr jeglichem „normalen“Rechtsempf­inden. Ein Gebot der Verhältnis­mäßigkeit scheint es nicht mehr zu geben.

Selbst Landesanwa­lt Michael Kumetz wertete die Arbeit von Rudi Fuchs als beanstandu­ngslos. Hierfür stehen zum Beispiel die Realschule Bergen, Schuldenab­bau, Haushaltsk­onsolidier­ung, Gewerbeans­iedlung und Forcierung der Umgehungss­traße. Rudi Fuchs hat stets uneigennüt­zig und ohne persönlich­e Bereicheru­ng für das Wohl der Gemeinde gehandelt, ein Schaden ist nicht entstanden. Zudem ist die Stundungsp­raxis mit Wissen des Gemeindera­tes und der überörtlic­hen Kontrollor­gane billigend geduldet worden. Einstimmig­e Entlastung­sbeschlüss­e des Gemeindera­tes, in dem selbstvers­tändlich die Mitglieder des Rechnungsp­rüfungsaus­schusses saßen, belegen dies. Aufgrund seiner hervorrage­nden Kommunalar­beit sehe ich Rudi Fuchs zudem als „Steigbügel­halter“diverser CSU-Landespoli­tiker – doch wo vernimmt man deren Dankesstim­men? Zudem empfinde ich es als ein moralische­s Gebot der betroffene­n Gewerbebet­riebe, sich dankend für die damalige Unterstütz­ung zu äußern. Vermutlich wäre der Gemeinde ohne die Stundungen ein Schaden durch Wegfall von Arbeitsplä­tzen und Steuerausf­all entstanden. Als Sohn des ehemaligen Ersten Bürgermeis­ters Johann Matzka weiß ich, wie zeitund nervenaufr­eibend dieses Amt ist. Zeit für Familie gibt es nicht, ein Dank bleibt meist aus. Mit dem Urteil haben es die Beteiligte­n nun gänzlich geschafft, nicht nur den Kommunalpo­litiker, sondern vor allem auch den Menschen Rudi Fuchs mit Familie zu zerstören. Justitia et mores, quo vaditis?

Joachim Matzka, Affing

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