Eintauchen in Kunst
Besucher können am Wochenende bei den Kunstfesttagen am Wochenende im Stadtteil Unterwittelsbach sehr viel entdecken. Dazu gehören Bilder, Schmuck und Glaskunst ebenso wie besonders bearbeitete Fotografien
Eine Reise durch eine Welt voller spannender Eindrücke boten am vergangenen Wochenende die Kunstfesttage im Sisi-Schloss im Aichacher Stadtteil Unterwittelsbach. Insgesamt 39 Kunstschaffende aus den verschiedensten Bereichen stellen ihre Arbeiten aus. Die zahlreichen Besucher nutzen die Gelegenheit, mit den Ausstellern zu fachsimpeln oder einfach die Eindrücke auf sich wirken zu lassen.
Und Eindrücke gibt es wirklich viele. In jedem Zimmer wartet auf die Besucher etwas anderes. Die Bandbreite der ausgestellten Arbeiten reicht von Malerei in den unterschiedlichsten Techniken, Holzund Textilkunst, Schmuckarbeiten, Glaskunst, Korbflechtarbeiten über Fotografie und Lyrik bis hin zu Bilderrahmungen. Wie viel Arbeit in den einzelnen Ausstellungsstücken steckt, erfahren die Besucher im Gespräch mit den Künstlern.
Bis Holger Hühn ein Originalfoto so bearbeitet hat, dass es ein digitales Kunstwerk geworden ist, benötigt er 30 bis 40 Arbeitsschritte. Seine Serie „Lucy’s Summer Dream“ist eine Hommage an die Zeit der Flower-Power. Ebenfalls digital bearbeitet hat der Augsburger ein Foto von Kaiserin Sisi. Die rote Farbe steht symbolisch für ihren gewaltsamen Tod.
Makro- und Naturaufnahmen zeigt der Hobbyfotograf Herbert Hanika. Auch das Foto eines Spatzes, auf das er bei jeder seiner Ausstellungen angesprochen wird, hat der Kühbacher zu den Kunstfesttagen mitgebracht. Ebenso wie seine neueste Arbeit: eine Kugel aus Eisenstreifen, mit der Hanika in abstrakter Form das Leben darstellt.
Der Kühbacher ist nicht der Einzige, der sich auf mehreren Gebieten kreativ betätigt. Franz Kralj aus Ried bei Mering malt, töpfert, backt und setzt Bilder aus Mosaiksteinchen zusammen. Weil er eine solche Vielfalt gar nicht mitbringen kann, hat der gebürtige Österreicher zusätzlich zu den vielen Ausstellungsstücken eine Mappe mit Fotos dabei, die zum Beispiel ein Schiff als Backkunstwerk zeigen.
Seinen festen Platz im Sisi-Schloss hat Armin Hennig. Der Maler aus Petersdorf stellt bei den Kunstfesttagen immer im gleichen Raum aus. Das sei der Wiedererkennungswert, sagt er schmunzelnd. Seine Motive haben meistens etwas Leichtes, Verspieltes. Wer genauer hinsieht, entdeckt aber auch ernste Themen. Wie bei „Karfreitag“, das die Kreuzigung Jesus oder einfach Verfolgung zum Thema hat. Hennig dazu: „Das war vor 2000 Jahren aktuell und ist es jetzt auch.“
Die Besucher schätzen die große Vielfalt, die bei den Kunstfesttagen geboten wird. „Ich mag gerne das Handwerkliche“, sagt Eva Henkel aus Dachau. Ihr Mann Harald ist besonders von der Lichtinstallation von Klaus Freese aus Worms beeindruckt. Damit seine Arbeiten richtig zur Geltung kommen, benötigt der 3D-Maler einen abgedunkelten Raum. Der Wunsch des Künstlers: „Wenn es gelingt, dass Betrachter in mein Bild eintauchen können und einen ruhigen, gelassenen und trotzdem konzentrierten Bewusstseinszustand erreichen, bin ich zufrieden.“
Die dreijährige Amelie ist einen ganz anderen Anblick vertieft. Sie ist von der Harfe des Duos Movendum fasziniert. Mit Hackbrett und Harfe sorgt das Duo am Samstag für die musikalische Unterhaltung, am Sonntag tritt Karma auf. Auch in diesem Jahr haben die Kunstschaffenden eine Tombola zugunsten der sonderpädagogischen Tagesstätte „Buntes Lernen“der Lebenshilfe Aichach-Friedberg organisiert.