Aichacher Aussetzer
Schwäche nach der Pause bei der Heimniederlage gegen Meister Gundelfingen bestärkt Trainer Udo Mesch in seiner Entscheidung, den Verein zu verlassen. Für ein anderes TSV-Team findet er dagegen lobende Worte
Es hätte nicht viel gefehlt, und die Handballer des TSV Aichach hätten im letzten Heimspiel dieser Saison in der Bezirksoberliga den Meister aus Gundelfingen aufs Kreuz gelegt. Dass sie dieses Kunststück nicht schafften, das lag an einer ungemein schwachen Phase nach der Pause. Da marschierten die Gäste geradezu mühelos von 15:14 auf 21:15 Tore davon. Am Ende setzten sie sich mit 31:28 durch.
Udo Mesch, der scheidende Trainer, war sichtlich verärgert darüber, wie sich sein Team um die Chancen brachte: „Die 20 Minuten nach der Halbzeit, die erklären, warum ich gehe. Dafür fehlt mir jegliches Verständnis.“Zuvor hatte er sich über eine Reihe von Treffern gefreut, die vom Kreis aus erzielt worden waren. Mesch: „Warum spielt man das nicht weiter? Zumindest muss man es probieren. Ich hab’ keine Erklärung, warum wir diese Aussetzer haben.“Der Frust wog so schwer, dass er nicht daran dachte, einen Akteur herauszuheben. Konstantin Schön hätte es durchaus verdient gehabt, der elffache Torschütze. Oft genug setzte der sich in schwierigen Situation mit Engagement durch. Beachtlich auch, wie der Rückraumspieler damit fertig wurde, nach 18 Minuten bereits zweimal für zwei Minuten ausgeschlossen worden zu sein. Die nächste Strafe hätte das Aus für die Partie bedeutet.
Mesch fand dennoch einen Aspekt, der ihm imponiert hatte am Samstagabend. Das war in der Pause, als die Handballerinnen des TSV Aichach das Parkett stürmten und skandierten: „Spitzenreiter, Landesliga.“Sie hatten zuvor in Leipheim ihr Meisterstück gemacht und feierten nun die Rückkehr in die Landesliga. „Glückwunsch an die Damen“, betonte der Männertrainer. „Die haben kontinuierlich aufgebaut die letzten Jahre. Das nötigt mir Respekt ab.“
Die Männer, die diesmal neben Felix Schilberth auch auf Philipp Dachser verzichten mussten, gingen mit 3:0 in Führung. Es dauerte eine Viertelstunde, ehe Gundelfingen zeigte, warum beim Aufstieg in die Landesliga in 21 Auftritten erst vier Pünktchen verloren gingen. Der Meister demonstrierte Tempohandball und spielte die individuellen Stärken aus. In keiner Phase im zweiten Durchgang konnte man den Eindruck gewinnen, die Handballer von der Donau ließen sich noch mal die Butter vom Brot nehmen.
Walther, Kügle (1), Lenz (3), Stubner (1), Braun (1), Bauer (3), Oliver Huber (2), Bräutigam, Schön (11/4), Euba (2), Christoph Huber (4).
Tappert und Malovetz (beide TSV Friedberg). 5:4.
4:3. BEZIRKSOBERLIGA, MÄNNER