Immer der Nase nach
Trainerin Lissi Kraus-Beck bietet Mantrailing-Kurse an. Das fordert Tiere körperlich und geistig und festigt Bindung zum Halter
Die Personensuche, das Mantrailing, ist einer der Schwerpunkte der Hundeschule Balu im Aichacher Stadtteil Obermauerbach. Die qualifizierte Hundetrainerin Lissi Kraus-Beck bietet in ihrer Hundeschule, die es seit Anfang Januar gibt, verschiedene Kurse an. Unter anderem auch Spezialkurse wie Leinenführung oder Training für Hütehunde.
Den Hund an der kurzen Leine zu führen, geht beim Mantrailing gar nicht. In der ersten Stunde ihres Kurses erklärt die Hundetrainerin den Teilnehmern, worauf sie achten müssen. Das ist zum einen ein gut sitzendes Geschirr für den Vierbeiner sowie eine Schleppleine, die mindestens acht Meter lang sein sollte. Ganz wichtig sind auch die Leckerli, damit der Hund bei jeder erfolgreich erschnüffelten Fährte belohnt werden kann.
Becks Erfahrung: „Nasenarbeit macht fast jedem Vierbeiner großen Spaß. Noch dazu, wenn am Ende eine tolle Belohnung auf ihn wartet.“Darum geht es auch bei dem Kurs: Das Tier soll körperlich und geistig ausgelastet werden. Das übliche Gassigehen reiche dafür oft nicht aus, so Kraus-Beck. Ein weiterer Effekt: Durch die zwischen Hund und Halter nötige Teamarbeit beim Mantrailing wird die Bindung zwischen beiden gefestigt.
Aber wie läuft es nun eigentlich ab? Im Gegensatz zur Fährtensuche, wo es darum geht, Spuren auf dem Boden zu lesen, orientiert sich der Hund beim Mantrailing an der individuellen Geruchsspur des Menschen. „Jeder Mensch verliert pro Minute eine Vielzahl an menschlichen Hautpartikeln, die der Hund schnell aufnehmen kann“, so die Hundetrainerin.
Ganz wichtig für einen erfolgreichen Trail, also die Suche, ist der Geruchsgegenstand, der zum Beispiel ein Kleidungsstück sein kann. Er ist der Schlüssel, denn er enthält den Geruch, den der Hund aufnehmen und anschließend unter den anderen Gerüchen auf dem Trail „herausfiltern“und verfolgen wird.
Bevor die Vierbeiner und ihre Halter auf Suche gehen, übt KrausBeck mit den Kursteilnehmern etwas anderes: das richtige und schnelle Auf- und Abwickeln der Schleppleine. Hat der Hund nämlich eine Spur aufgenommen, folgt er ihr zügig. Der Hundehalter muss also viel Leine geben und sich dem Tempo des Tieres anpassen. Ebenfalls wichtig: Der Halter muss die Signale seines Hundes „lesen“können, also Änderungen in der Körperhaltung oder Bewegung sehen, verstehen und entsprechend reagieren. (drx)