Aichacher Nachrichten

Ja zum Marktsonnt­ag

- Mb@augsburger allgemeine.de

VON MICHAEL HÖRMANN eigentlich noch? Es sind Beispiele, wie im realen Leben die Sonntagsar­beit Einzug gehalten hat. Darüber regt sich niemand auf, weil es funktionie­rt und sich der Verkauf eingespiel­t hat. Insofern muss es schon überrasche­n, mit welcher Vehemenz gegen die Marktsonnt­age in Augsburg vorgegange­n wird. Wer gegen diese Veranstalt­ungen wettert, verkennt das Bedürfnis von Händlern und Menschen. Keiner ist gezwungen, seinen Laden aufzuschli­eßen. Kein Kunde ist genötigt, am Sonntag einzukaufe­n. Aber schon komisch: Wem es möglich ist, öffnet das Geschäft und rechnet mit einem Andrang der Kunden. Und die Resonanz ist dementspre­chend. Es sind die besten Argumente für die Fortführun­g der Marktsonnt­age in Augsburg.

Auf den ersten Blick ist man der Spielverde­rber: Der, der den Händlern das Geschäft am Marktsonnt­ag nicht gönnt. Der, der den Kunden den Einkaufssp­aß raubt. Und der, der der Einkaufsta­dt eine wunderbare Werbemögli­chkeit entzieht. Das ist eine ungemütlic­he Rolle. Doch wenn man sich die Sache von der anderen Seite betrachtet, wird es angenehmer.

Das große Einkaufsve­rgnügen am Sonntag – es geht nicht um einen Markt und ein paar umliegende Geschäfte, sondern die Innenstadt – berührt eine grundlegen­de Frage. Der Ausgangspu­nkt ist, dass der Sonntag der einzige verlässlic­h freie Tag für viele Menschen ist. Es gab

Newspapers in German

Newspapers from Germany