Kein Standort, aber doch ein Baum
Inchenhofener Maibaumbuam sorgen am 1. Mai für eine Überraschung am Marktplatz
Viele Leahada trauten am Maifeiertag ihren Augen nicht, als sie am Marktplatz einen zehn Meter hohen bayerischen Maibaum stehen sahen. Die Maibaumbuam waren ihrem Namen gerecht geworden, obwohl es derzeit keinen Standort für einen Maibaum in Inchenhofen gibt.
Kirchgänger blieben am Montag begeistert stehen und lobten die Maibaumbuam für den bis ins kleinste Detail gestalteten weißblauen Baum. Auch Autofahrer fuhren ganz langsam daran vorbei.
Seit dem vergangenen Jahr, als die jüngere Generation den Verein Maibaumbuam übernahm, konnte kein passender Platz für einen Maibaum in Inchenhofen gefunden werden. An den geeigneten Standorten ist jeweils ein Nachbar dagegen.
Bereits von 1982 bis 1990 stand am Wunschstandort Marktplatz (vor der Feuerwehr) ein Maibaum. Jedoch fiel das Brauchtumssymbol 1990 unter dem starken Orkan Wiebke auf Kreisstraße und Kirchenmauer. Abgesehen vom Baum selbst und seinen Schildern und Motiven entstand allerdings keinerlei Schaden.
Einige Schilder vom damaligen Maibaum haben die Maibaumbuam nun aufgefrischt, nachgemalt und am neuen, kleinen Maibaum wieder angebracht.
Angebracht wurde auch ein Schild mit dem Spruch: „Jetzt steh ich da in voller Pracht, so wie früher einst gedacht. Das Brauchtum wird hier groß geschrieben, doch für mich ist kein Platz geblieben. Gern würde ich hier stehen und beim Leonhardiritt zusehen.“
Die motivierten Maibaumbuam Benedikt Kunz, Sebastian Egger, Andreas Bergmair, Christian Bergmair, Daniel Ertl, Alexander Hicker und André Müller wollten mit dieser Aktion die bayerische Tradition nach Leahad zurückholen und bewiesen damit Kampfgeist. Dekan Stefan Gast segnete die Maibaumbuam bei der Aufstellung des Maibaums an der Schule und sprach ihnen Mut zu. Sie sollten die Hoffnung nicht aufgeben. (sws)