Aichacher Nachrichten

Ein Kompliment für die Verlierer

Der sportliche Leiter Josef Kigle stellt Aindling trotz der Pleite gegen Türkspor ein gutes Zeugnis aus. Warum der TSV zwei Offensivkr­äfte für die neue Saison verpflicht­et hat

- VON JOHANN EIBL

Wer müde über den Rasen schleicht und immer wieder Bälle verstolper­t, der braucht sich nicht zu wundern, wenn er als Verlierer vom Platz geht. Bei der Landesliga­mannschaft des TSV Aindling sah das anders aus. Mit einer Leistung wie beim 2:3 gegen Türkspor Augsburg hätte sie das eine oder andere Spiel in den vergangene­n Wochen durchaus gewonnen. Gescheiter­t sind die Gastgeber diesmal primär an einem Gegner, der seinen Vorschussl­orbeeren gerecht wurde.

„Mein Tipp war 3:3“, meinte der sportliche Leiter Josef Kigle. Die Prognose ging knapp daneben. Hinterher versichert­e er: „Wir haben ein sehr gutes Spiel gesehen. Unsere Mannschaft hat sich wirklich reingeschm­issen und gekämpft. Ich kann ihr ein Kompliment ausspreche­n.“Ähnlich urteilte TürksporTr­ainer Pavlos Mavros, der ein Duell zweier sehr guter Mannschaft­en gesehen hatte. Aindlings Coach Roland Bahl streifte auch den Abwärtstre­nd des TSV. Da müsse sich ein jeder Spieler hinterfrag­en, warum es jetzt nicht mehr so gut laufe wie im vergangene­n Herbst. Damals hatte das Team einen Stammplatz ganz oben in der Tabelle inne, jetzt befindet es sich im Mittelfeld, längst ohne Aussicht, noch einmal im Kampf um die Spitzenplä­tze einzugreif­en. Dass am Montagaben­d bereits nach 100 Sekunden das erste Tor gefallen war, bildete eine gute Basis für diese Auseinande­rsetzung, in der in erster Linie der Anhang der Gäste für Stimmung sorgte. Nun darf man gespannt sein, ob es Türkspor am kommenden Sonntag schafft, Schwaben Augsburg die erste Niederlage in dieser Saison zu verpassen. Eine Überraschu­ng würde das jedenfalls nicht darstellen.

Dass die Aindlinger bei der Kaderplanu­ng für die kommende Saison als Erstes zwei Offensivkr­äfte engagierte­n, ist als Reaktion darauf zu sehen, dass im vorderen Bereich gerade in den vergangene­n Wochen nicht alles nach Plan lief. Verstärkte Konkurrenz könnte dem Niveau dienlich sein. Haci Ay hat in dieser Kreisligas­aison in 20 Partien vier Tore für den FC Affing erzielt; vorher war der 20-Jährige für den TSV Friedberg am Ball. Ay könnte im Angriff auf der rechten Seite Verwendung finden, als Nachfolger für Johannes Putz, der den TSV wohl verlassen wird. Thomas Kubina kommt für das Angriffsze­ntrum. In sieben Bezirkslig­aeinsätzen in diesem Jahr hat er drei Treffer für den TSV Dinkelsche­rben erzielt. Früher absolviert­e der 23-jährige Angreifer 44 Landesliga­spiele für den SC Ichenhause­n. Mit dem Bemühen, junge Leute zu holen, die erst Anfang 20 sind, setzt der TSV Aindling seine Tradition fort.

 ?? Foto: Sebastian Richly ?? Moritz Buchhart (rechts setzt er sich gegen Türkspors Ante Pavlicevic durch) und der TSV Aindling zeigten gegen die Augsburger eine starke Leistung. Dennoch will der Verein im Sommer im Offensivbe­reich neue Akzente setzen.
Foto: Sebastian Richly Moritz Buchhart (rechts setzt er sich gegen Türkspors Ante Pavlicevic durch) und der TSV Aindling zeigten gegen die Augsburger eine starke Leistung. Dennoch will der Verein im Sommer im Offensivbe­reich neue Akzente setzen.

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