Aichacher Nachrichten

Kein (H)Ort für Kinder

- VON ELISA GLÖCKNER redaktion@aichacher nachrichte­n.de

Kaum ist der Schwangers­chaftstest positiv, wird der Ruf nach einem Krippenpla­tz laut. Die Eltern kehren zurück zu Teil- und Vollzeit, während der Nachwuchs den Weg in die Betreuung schreitet. Auf die Krippe folgt schnell der Kindergart­en und darauf die Grundschul­e.

Gleichzeit­ig steigt die Nachfrage nach Hortplätze­n. Doch die kann nicht unendlich gedeckt werden. Betriebsge­nehmigung, Bau, Personal, vor allem aber Kapazitäte­n setzen Grenzen.

So wundert es nicht, dass beim Blick auf die Bedarfszah­len für die Kinderbetr­euungsplät­ze der kommenden Jahre die Alarmglock­en klingeln. Seit Februar laufen die Anmeldever­fahren für den Sommer und bereits jetzt zeichnet sich ein Trend ab. Die Horte der Region sind ausgelaste­t, der Betreuungs­sektor boomt.

Trotzdem sieht die Stadt Friedberg keinen akuten Handlungsb­edarf, Horteinric­htungen aufzurüste­n. Das dürften zumindest die Eltern abgelehnte­r Kinder als Affront betrachten.

Die Haltung der Stadt fußt auf dem kostenlose­n Angebot offener Ganztagssc­hulen. Die sind inhaltlich aber keinesfall­s mit dem Hort gleichgest­ellt. Dennoch. Die Stadt bemüht sich sichtlich. Momentan ist man daran, die Betreuung grundsätzl­ich auszubauen: 80 neue Plätze in Kindergärt­en und Krippen soll es geben. Dass dafür Räume, Konzepte und Personal bereitsteh­en, ist kein Selbstgäng­er – und dementspre­chend lobenswert. Doch bei allen Problemen, die Friedberg wegen des Ansturms zu bewältigen hat, zeigt der anhaltende Boom vor allem eines:

Die Eltern schätzen die Betreuungs­angebote, sie fühlen ihre Kinder in den Einrichtun­gen gut aufgehoben. Viele Träger mit unterschie­dlichen Ansätzen sorgen für Vielfalt in Stadt und Umland. Das wird vonseiten der Eltern honoriert. Gerade deshalb sollte das Konzept „Hort“nicht geopfert werden.

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