Neues Autohaus in der „Autostadt“
Familienbetrieb Erdle eröffnet neuen Standort im Pöttmeser Industriegebiet. Viele Besucher besichtigen die neue Werkstatt und das Angebot an Neu- und Gebrauchtwagen
Pünktlich zum 50-jährigen Bestehen des Autohauses Erdle hat der Familienbetrieb seinen neuen Standort an der Rudolf-Diesel-Straße im Pöttmeser Industriegebiet einer breiten Öffentlichkeit vorgestellt. Die Inhaber Bernhard und Elisabeth Erdle freuten sich mit der gesamten Belegschaft über die zahlreichen Besucher. Die nutzten die Gelegenheit, die moderne Werkstatt zu besichtigen und vor allem einen Blick auf das Angebot an Neu-und Gebrauchtwagen zu werfen.
Mit dem traditionsreichen Autohaus Erdle und dem in unmittelbarer Nähe liegenden Autohaus Höger und Ziegler festige Pöttmes seinen Ruf als „Autostadt“. Dieser Meinung war jedenfalls Bürgermeister Franz Schindele, der zu den Gratulanten gehörte. Den autointeressierten Kunden würden dank der verkehrsgünstigen Lage beider Betriebe am östlichen Ortsausgang lange Wege erspart, zugleich erwarte sie eine breite Palette an Fahrzeugtypen und -marken. Inhaber Bernhard Erdle sagte auf die Frage, ob Pöttmes gleich zwei Autohäuser verkrafte: „Konkurrenz belebt das Geschäft.“Pöttmes wachse, der Markt werde attraktiver, so Erdle. Viele Jahre war sein Betrieb an der Augsburger Straße angesiedelt, doch nach Ablauf des Pachtvertrags sei man sich schnell einig geworden, das Autohaus auf das deutlich großzügigere Areal im Industriegebiet auszulagern. Verkaufsräume, Werkstatt und Außenanlagen wurden nach den neuesten technischen Standards angelegt.
Als Vertragspartner der Marken VW und Audi hat das Autohaus Erdle primär diese Modelle im Sortiment. „In unserer Werkstatt reparieren wir allerdings alle Marken“, betonte Erdle. In Pöttmes sind rund zehn Leute im Verkauf und in der Werkstatt tätig. Zurzeit gehören auch zwei Lehrlinge zum Team. Der Familienbetrieb macht seinem Namen alle Ehre. „Mehrere Mitarbeiter sind seit über 30 Jahren bei uns beschäftigt“, sagte der Geschäftsinhaber. Und fügte mit einem Lächeln hinzu: „Wir haben alle Benzin im Blut.“Sein 79-jähriger Vater und Firmengründer Max Erdle arbeite nach wie vor fleißig mit. Im Elektroauto erledige er die Fahrten zur Zulassungsstelle und kümmere sich um den Abschleppdienst. Der Juniorchef hofft, dass zumindest eines seiner drei Kinder in die Erdle-Fußstapfen treten werde. Immerhin gibt es neben dem Stammhaus in Aindling und dem Autohaus in Pöttmes auch in Meitingen eine größere Niederlassung. Insgesamt beschäftigt das mittelständische Unternehmen rund 70 Mitarbeiter.
Den Abgasskandal bei VW quittiert Bernhard Erdle mit einem Kopfschütteln. Die Verantwortlichen in den Chefetagen hätten sich und den Kunden einen schlechten Dienst erwiesen. Wahrscheinlich, so seine Vermutung, habe nicht nur VW getrickst. Der strengen Abgasregelung bei Dieselmotoren sieht er eher gelassen entgegen. Wie in andort deren Bereichen werde man auch hier Techniken entwickeln, die den Ausstoß von Stickoxiden weiter reduzieren. Skeptisch beurteilt er die Vorschriften einzelner Bundesländer, Dieselautos älteren Datums ganz aus den Städten verbannen zu wollen. Ein großes Problem für all diejenigen, die berufsmäßig auf das Auto angewiesen seien und nicht auf öffentliche Verkehrsmittel umsteigen könnten. Ob die Zukunft im Elektro-Auto liegt, wagt Erdle zu bezweifeln. Ein großes Handicap seien nach wie vor die geringe „Reichweite“und die unzureichend vorhandenen Aufladestationen. Der Kostenfaktor spiele ebenfalls eine große Rolle. Für ihn persönlich als Langstreckenfahrer käme ein E-Auto momentan noch nicht infrage, wiewohl das lautlose Fahren eine wahre Wonne sei.
Gut drauf waren auch die zahlreichen Besucher. Für Unterhaltung sorgte ein Rahmenprogramm samt Verpflegung im eigenen Festzelt. Während der Papa am „Formel 1“-Simulator die Reifen zum Glühen brachte, tobte der Sprössling auf der Hüpfburg oder knallte den Fußball an die Gummiwand, mit anschließender Geschwindigkeitsanzeige. Beim Anblick der zahlreichen flotten Schlitten, die im und rund ums Autohaus platziert waren, durfte der Autofan kurzfristig schon mal ins Träumen geraten.