Es gibt wieder einen Professor für Gesang
Dominik Wortig ist ans Leopold-Mozart-Zentrum berufen worden – und „feiert“das mit Mozarts Requiem
Seit Mittwoch ist alles in trockenen Tüchern: Dominik Wortig hat offiziell den Ruf für eine Professur Gesang bekommen. Damit hat das Leopold-Mozart-Zentrum (LMZ) wieder einen bestallten Leiter für diesen Bereich nach der Ära Edith Wiens zu Zeiten der Musikhochschule Nürnberg/Augsburg. Dominik Wortig hatte vier Jahre eine Vertretungsprofessur inne. Wortig, 1973 in Neuwied geboren, studierte Klavier, Kirchenmusik, Dirigieren und Gesang in Hannover, Düsseldorf und Köln. Als gefragter Tenor trat er auch an ersten Bühnen wie der Semper Oper oder Mailänder Scala auf.
Schon in den vier Jahren als Förderer des Nachwuchses stellte er Bühnenauftritte nahezu ein: „Ich mache nur noch Konzerte oder Produktionen für den Funk.“Ansonsten gilt dem Ausbau der Abteilung Gesang seine Energie: „Das wollte ich immer – nur von Bühne zu Bühne jetten ist nicht mein Ding. Es ist für mich ein großes Glück, in Augsburg neben dem künstlerischen Hauptfachunterricht in Gesang die komplette Erfahrung meines aktiven Berufslebens als Kirchenmusiker, Dirigent und Sänger einbringen zu dürfen“. Er kann sich freuen über Karrieren junger von ihm betreuten Sänger, die an Häusern wie das Theater Augsburg, Staatstheater Kassel und Nürnberg, Staatstheater Gärtnerplatz, Nationaltheater München, Staatsoper Stuttgart untergekommen sind. Mit seiner Gründung von Vokal Solisten Augsburg, ChorAkademie Augsburg und OrchesterAkademie Augsburg will er Sänger und Instrumentalisten näher zusammenrücken lassen. Wortig: „Sie sind begeistert dabei“.
Ein solches Akademie-Konzert findet am Wochenende statt. Mozart steht Pate. Zur Aufführung kommt im Goldenen Saal das Requiem, Mozarts letztes und unvollendetes Werk, in einer besonderen Version, der des amerikanischen Musikwissenschaftlers Robert Levin. Lange Jahre stellte man sich auf die Version von Mozarts Schüler Franz Xaver Süßmayr ein. In seiner Fassung hat Levin einen Weg gefunden, der mit Süßmayrs Gestaltung Kompromisse eingeht, aber anders instrumentiert. Eine Art Revolution ist Levins zu Ende komponierte Fuge nach dem „Lacrimosa“, die nach acht Takten abbricht. Wortig: „Ein spannender, streitbarer Versuch, sich in Mozarts Welt reinzufühlen“. Zur Aufführung kommt auch Bachs Doppelkonzert für Violine und Oboe d-Moll BWV 1060 (Solisten: Alvar Ceamanos und Sara Yago Mut).