Googles Computer unschlagbar
Nach einem 3:0-Sieg gegen die aktuelle Nummer eins im asiatischen Brettspiel Go wird Googles AlphaGo-Software keine Turniere mehr spielen. Das Team dahinter solle sich nun auf allgemeinere Algorithmen konzentrieren, die der Menschheit helfen sollen, erklärte der Mitgründer und Chef der Entwicklerfirma DeepMind, Demis Hassabis, nach dem Match. Dazu gehörten neue Arzneien, die Senkung des Energieverbrauchs oder das Erfinden neuer Materialien.
Der Chinese Ke Jie hatte bei dem Turnier versucht, AlphaGo mit ungewöhnlichen Spielzügen aus dem Konzept zu bringen. Zeitweise sah es laut Experten mit dieser Taktik ganz gut für ihn aus – doch am Ende rang ihn die Software jedes Mal nieder. Im März vergangenen Jahres besiegte AlphaGo mit 4:1 den südkoreanischen Champion Lee Sedol und sorgte damit für viel Aufsehen. Denn Go galt lange als zu komplex für Computer. Das Spiel, in dem abwechselnd weiße und schwarze Steine auf dem Brett platziert werden, hat viel mehr mögliche Kombinationen als Schach – zu viele, um sie komplett durchzurechnen. AlphaGo berechnet deshalb die Züge, die ein Mensch wohl spielen würde, und konzentriert sich nur darauf.
DeepMind fütterte das Programm erst mit zig Millionen Zügen aus Spielen menschlicher Meister. Dann spielte die Software Millionen Partien gegen sich selbst – und analysierte, welche Züge sie ans Ziel brachten. 50 dieser Partien sollen jetzt veröffentlicht werden, GoSpieler sind gespannt. (dpa)