In Bayern wird häufig geerbt
Immobilien spielen große Rolle
Jede fünfte Erbschaft in Deutschland hat künftig einen Wert von mehr als einer Viertelmillion Euro. Dabei spielen Immobilien bei Erbschaften eine immer größere Rolle. Das hat eine Studie der Quirin Privatbank und des Marktforschungsinstituts YouGov ergeben. Die Befragung zeigte große regionale Unterschiede: In Bayern wurde bislang am häufigsten geerbt, Schlusslichter sind Hamburg und Mecklenburg-Vorpommern.
Generell werden Erbschaften dem Bundesländer-Vergleich zufolge immer mehr zum Massenphänomen. Mehr als jeder dritte Erwachsene in Deutschland hat demnach schon einmal geerbt, von den über 55-Jährigen sogar mehr als die Hälfte. Vier von zehn Deutschen, die etwas vererben wollen, schätzen den Wert ihres Nachlasses auf mindestens 100000 Euro, jeder fünfte geht von mehr als 250000 Euro aus.
Immobilien dürften künftig eine deutlich größere Rolle spielen. Bislang sind Häuser, Grundstücke und Wohnungen der Studie zufolge in jedem dritten Erbe enthalten – mit deutlichen regionalen Unterschieden: So trifft dies in Rheinland-Pfalz auf 46 Prozent aller Erbschaften zu, in Sachsen aber nur auf 22 Prozent. Künftig würden Immobilien aber in jeder zweiten Erbschaft auftauchen, ergab die Befragung.
Geht es um die Regelung des Erbes, so gab jeder zweite Befragte an, halte er eine gleichmäßige Verteilung des Vermögens unter den Erben für gerecht. 20 Prozent finden es dagegen auch in Ordnung, wenn Menschen, die es nötig haben, mehr bekommen als andere oder sogar das gesamte Erbe. Erbschaftsteuerpflichtig sind der Studie zufolge bundesweit etwa 14 Prozent aller Erben. Regionale Unterschiede gibt es auch bei Erbstreitigkeiten. Durchschnittlich treten diese bundesweit in rund 18 Prozent aller Fälle auf. Dabei sind Erben in Bremen mit rund 25 Prozent doppelt so streitlustig wie Erben in Berlin oder Sachsen-Anhalt. Bedarf haben die Deutschen an mehr Informationen zum Thema Erben, besonders wenn es um die Themen Erbschaftsteuer und Testamente geht. (dpa)