Billard Café muss schließen
Gastronomie Vermieter Federal Mogul hat Eigenbedarf angemeldet. Nun wird Inventar verkauft
Mit der Schließung des Billard-Cafés an der Engelschalkstraße wird Friedbergs bewegte Gastronomieszene wieder um ein Stück ärmer. Seit 1994 trafen sich in den Räumen viele Gäste aus nah und fern auf ein Bier sowie zum Dartund Billardspielen oder zu spannenden Tischfußballturnieren. Mit einem Schuss Wehmut erinnert sich Betreiber und Ehrenmitglied Johann Rupp an die Gründung der Players 4 Players Tischfußballvereinigung in seinem Lokal oder an interessante Begegnungen mit Weltmeistern in Friedberg.
Damit ist es Ende dieses Monats ein für allemal vorbei, denn der Vermieter, das Unternehmen Federal Mogul, hat den Vertrag mit Rupp wegen Eigenbedarfs gekündigt. „Und bezahlbare Ersatzräume mit rund 800 Quadratmetern sind weit und breit nirgends zu finden“, sagt er. Deshalb ist das Café ab sofort geschlossen und wird am Samstag, 24. Juni, ab 10 Uhr die komplette Einrichtung verkaufen, darunter elf Billardtische, Spielautomaten, Dekoration und so weiter.
„Da habe ich schon viel Herzblut reingesteckt“, räumt Rupp ein, für den die Schließung aber keine persönliche Katastrophe bedeutet. Denn der 62-jährige hat noch mehrere Betriebe an unterschiedlichen Standorten und in Friedberg seit 2010 die Tanzbar Paradox an der Bauernbräustraße. Sowohl beim Töpfermarkt als auch beim Altstadtfest und dem Friedberger Advent ist Rupp gastronomisch vertreten. „Wenn es in Zukunft ein wenig ruhiger zugeht, gewöhne ich mich besser an den Vorruhestand“, sagt er. Außerdem verliere man mit zunehmendem Alter den notwendigen Kontakt zu den meist jüngeren Gästen. So sieht er das Ende seines traditionsreichen Billard-Cafés mit einem lachenden und einem weinenden Auge und freut sich darauf, dass er jetzt wieder öfter mit seinem Hund Sandro spazieren gehen kann.