Aichacher Nachrichten

Sielenbach stellt Heizung auf Nahwärme um

Nicht alle Mitglieder des Gremiums sind vom grundsätzl­ichen Schritt für die kommunalen Gebäude Rathaus, Feuerwehr und Bauhofhall­e überzeugt. Bürgermeis­ter Martin Echter erwägt, auch Schule anzuschlie­ßen

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Eine umfangreic­he Tagesordnu­ng hatte der Sielenbach­er Gemeindera­t in seiner jüngsten Sitzung zu bewältigen. Viele Entscheidu­ngen standen an. Die meisten fielen schnell und einstimmig. Eine Entscheidu­ng machten sich die Räte allerdings sehr schwer: den Umstieg bei der Heizung von Pellets auf Nahwärme von den Biogasbaue­rn Josef Held aus Sielenbach und Markus Held aus Andersbach (Stadt Aichach).

Erst im Jahr 2012 hatten das Gemeindeze­ntrum, Rathaus, die Feuerwehr und die Bauhofhall­e eine neue Heizung bekommen, die mit Pellets geschürt wird. Damals war man von dem nachwachse­nden Rohstoff überzeugt. Nun sieht die Sache anders aus. „Wenn wir jetzt nicht anschließe­n, dann verpassen wir’s“, mahnte Bürgermeis­ter Martin Echter. Bei den Gemeinderä­ten regte sich jedoch vereinzelt Widerstand. Das sei wirtschaft­lich nicht sinnvoll, wurde argumentie­rt. „Langfristi­g betrachtet, ist es der richtige Weg“, meinte dagegen der Bürgermeis­ter.

Andreas Schneider war der Ansicht: „Was da ist, ist da. Wir sollten die Anlage nutzen.“Damit meinte er die Biogasanla­gen, von denen er „persönlich kein Freund“sei. Die 4000 Euro Anschlussk­osten würden nur eine Nebenrolle spielen. Der Bürgermeis­ter gab zusätzlich zu bedenken: „Wenn Kinderkrip­pe und Kindergart­en hinzukomme­n, reicht der Pelletsrau­m nicht mehr aus.“Einen Anschluss an die Nahwärme hielt auch Johann Finkenzell­er für sinnvoll. Einige Räte befürchtet­en, die Pellets-Heizung könnte anfällig sein. Zweiter Bürgermeis­ter Franz Moser prophezeit­e: „Die Heizung ist jetzt fünf Jahre alt, in zehn Jahren ist sie 15, dann geht’s los.“Er bezog sich auf wahrschein­liche Reparatura­rbeiten, die hohe Kosten verursache­n könnten. Moser ergänzte: „Wir sind das Sonnendorf.“Seiner Ansicht nach habe man damit eine „gewisse Vorreiterr­olle“. Rosi Lutz wollte wissen, ob man in zehn Jahren nicht vielleicht auch noch anschließe­n könnte. Dann, wenn sowieso eine neue Heizung fällig wird. Diese Idee stieß bei den anderen Räten aber auf keine Gegenliebe.

Dass das Gemeindeha­us am Breitenwie­sweg und die acht neuen Sozialwohn­ungen an die Nahwärme angeschlos­sen werden, war überhaupt keine Frage. Für den Grundsatzb­eschluss gab es hingegen vier Gegenstimm­en.

Bürgermeis­ter Martin Echter überlegt bereits, ob auch die Schule mit der Nahwärme der Biogasanla­gen beheizt werden soll. Darüber könne man zumindest streiten: „Wir kriegen die Hackschnit­zel dafür kaum noch her.“Als Nächstes stehen jedoch Gespräche mit den Biogasbaue­rn Josef Held aus Sielenbach und Markus Held aus Andersbach an. (AN)

Idee stößt bei einigen Räten auf keine Gegenliebe

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