Neue Bestimmung für die Baustoffanlage
Gemeinderat Die Recyclingstelle in Laimering ist seit Dezember geschlossen. Bis der Betrieb wieder startet, dauert es noch. Was sind die Hürden?
Seit Dezember ist die Baustoffrecyclinganlage in Laimering geschlossen. Die Genehmigung war ausgelaufen und konnte wegen Änderungen im Baurecht und wasserrechtlichen Vorgaben nicht mehr verlängert werden. Seitdem ist die Gemeinde mit der Aufstellung einer Bauleitplanung beschäftigt. Erste Eckpunkte stehen nun fest.
So wurde eine Richtlinie zur Höchstlautstärke festgesetzt. Demnach dürfen die Arbeiten auf der Anlage den Wert von 73 Dezibel nicht überschreiten. „Wir sind bei unseren Berechnungen vom höchsten Lärmpegel ausgegangen, wenn alle Bagger, Lastwagen und Maschinen gleichzeitig laufen“, erklärte Bauamtsleiter Karl Gamperl in der Gemeinderatssitzung. Der Wert sei so angesetzt, dass in den nahe gelegenen Wohngebieten in Laimering und Rieden keine zusätzliche Lärmbelastung durch die Anlage entstehe. „Der Richtwert, bei dem eine hohe Lebensqualität gewährleistet ist, liegt in einem Wohngebiet bei 55 Dezibel“, erklärte Gamperl. „In unserem Gutachten sind wir sogar von nur 40 Dezibel ausgegangen.“Um der Gemeinde alle Optionen offenzuhalten, habe man bei den Berechnungen bereits mögliche künftige Baugebiete berücksichtigt.
Ebenfalls beschlossen wurde eine maximale Höhe von acht Metern für den Bauschutt und die Maschinen. Der Zaun um die Anlage darf höchstens zwei Meter hoch sein. Außerdem muss die Anlage abgedichtet werden, damit keine Schadstoffe ins Grundwasser gelangen. Das sei bisher unproblematisch gewesen, erklärte Landschaftsarchitekt Hans Brugger. „Untersuchungen haben ergeben, dass mit Verunreinigungen des Grundwassers nicht zu rechnen ist.“Die Änderungen waren ein erster Schritt. Bis die Baustoffrecyclinganlage wieder in Betrieb geht, wird es laut Gamperl noch ein halbes Jahr dauern. – Weiteres in Kürze:
Biogasanlage Der Gemeinderat stimmte zu, die Leistungsobergrenze bei der Gasproduktion der Biogasanlage nördlich von Laimering zu erhöhen. Man wolle Energie dann produzieren, wenn sie benötigt wird, sagte Brugger. Dazu müsse die Anlage flexibel sein. Eine Erhöhung sei notwendig, um schnell reagieren zu können. Die zulässige Gesamtmenge wurde mit dem Beschluss allerdings nicht geändert.
Vorkaufsrecht Der Gemeinderat sprach sich dafür aus, das Vorkaufsrecht für Grundstücke in Wessiszell auszuüben. „Wir haben immer Probleme, Bauland zu bekommen“, betonte die Zweite Bürgermeisterin Anne Glas. „Wir sollten diese Chance nutzen.“Karl Gamperl wies darauf hin, dass die Bevölkerung innerhalb des Gemeindegebiets laut Statistik bis 2034 um 9,6 Prozent wachsen werde. Ziel der Gemeinde sei es, Bauland zum Wohl der Allgemeinheit zu schaffen. Bedenken äußerte Anton Menzinger (Freie Wähler). „Wessiszell besteht nur noch zu einem Drittel aus dem alten Ortskern. Ich sehe da in Zukunft erst einmal kein neues Baugebiet.“
Ortsgestaltung Die Planungen für die Ortsgestaltung gehen weiter. Gamperl stellte einige Ideen vor. So sei die Schaffung einer Sichtachse von der Friedberger Straße auf die Kirche eine Überlegung. „Konkrete Planungen, wie der Ortskern verändert und gestaltet werden soll, liegen aber wohl erst im September vor“, betonte er. Glas sprach sich für eine Bürgerbeteiligung oder die Gründung eines Arbeitskreises aus, der sich zusätzlich mit der Gestaltung befasst.