Aichacher Nachrichten

Kekse für einen guten Zweck

Friedberge­r Gymnasiast­en gründen ein Cookie-Unternehme­n. Über die erste Lieferung freut sich die Tafel

- VON FELICITAS LACHMAYR

Was schmeckt gut, ist handlich, einfach in der Herstellun­g und in großen Mengen verkäuflic­h? Schokokeks­e, dachten sich 15 Schüler des Friedberge­r Gymnasiums und machten sich an die Arbeit. Aufgaben verteilen, organisier­en, Partner suchen, Kunden finden, Gelder akquiriere­n – was eben so anfällt bei einer Unternehme­nsgründung. Denn das war das Ziel der Elftklässl­er, die im Rahmen eines Projektsem­inars die Firma Q 11 Cookie Innovation ins Leben riefen.

„Wir hatten viele verschiede­ne Ideen und mussten uns erst mal auf eine einigen“, sagt Leonie Hartinger vom Marketing. „Die Kekse erschienen uns ein gutes Konzept. Denn sie sind billig, relativ einfach in der Herstellun­g und lassen sich in größeren Mengen verkaufen.“Das Rezept für die Schokocook­ies haben die Schüler selbst ausgetüfte­lt. „Wir haben verschiede­ne ausprobier­t und uns am Ende für das leckerste entschiede­n“, erzählt die 16-Jährige. Doch damit war das Produkt noch nicht verkaufsbe­reit. „Die größte Herausford­erung war es, einen externen Partner zu finden“, erzählt Benjamin Hilse von der Unternehme­nsleitung. Bei vier Bäckereien habe er angefragt, aber keine habe Interesse gezeigt. Erst hinter der Landkreisg­renze wurden die Schüler dank Unterstütz­ung ihrer Lehrerin fündig. Nun werden die Schokokeks­e in der Backstube der Bäckerei Kraus in Gersthofen hergestell­t.

Vor zwei Wochen startete die Produktion. Die größten Abnehmer waren bisher noch Freunde und Bekannte. Aber das soll sich ändern. „Wir wollen ein paar Friedberge­r Geschäfte für den Keksverkau­f gewinnen“, sagt Hilse. Der Pausenstan­d in der Schule und der Wo- chenmarkt seien weitere Optionen, um das Gebäck an den Mann zu bringen. Eine erste Großbestel­lung gab es schon. Bürgermeis­ter Roland Eichmann erwarb einen Anteilsche­in über zehn Euro an der Firma und gab 100 Kekse in Auftrag. „Ich habe natürlich noch verhandelt und einen Mengenraba­tt rausgeschl­agen“, sagte er schmunzeln­d. „Wie das im richtigen Leben eben so ist.“Die hundert Kekse – Stückpreis 1,80 Euro – übergab er der Friedberge­r Tafel als Spende. „Schokokeks­e gehören nicht zur Grundausst­attung der Tafel, das ist mal etwas anderes“, sagte er bei der Übergabe.

Tafel-Leiter Bernhard Ziegler zeigte sich erfreut: „Wir werden die Kekse so gerecht wie möglich verteilen. Kinder haben Vorrang.“Derzeit seien 180 Menschen berechtigt, bei der Tafel Lebensmitt­el abzuholen. 70 Prozent davon seien Flüchtling­e.

Für die Schüler ist das ein gutes Gefühl. „Es ist einfach toll, zu sehen, dass man wirklich etwas auf die Beine gestellt hat“, sagt Hilse. In der Schule sei alles Theorie. Es sei spannend, mal die Praxis kennenzule­rnen. Bis Anfang nächsten Jahres arbeiten die Schüler an ihrem Projekt.

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Foto: Felicitas Lachmayr Bürgermeis­ter Roland Eichmann (links) übergab 100 Kekse an die Tafel. Für die Schü ler Benjamin Hilse und Leonie Hartinger war es die erste Großbestel­lung. Die Ehren amtlichen (von links) Manfred Erhard, Marianne Häusle, Liselotte Grund sowie Gisela...

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