Wann kann im Damenhof wieder gegessen werden?
Seit dem Frühjahr steht das Lokal leer. Was die Suche nach einem neuen Pächter so schwierig macht
Es ist eine der Adressen in der Innenstadt, die sowohl Augsburger als auch Touristen begeistert: Fuggerkeller samt Damenhof an der Maximilianstraße. Seit dem Frühjahr liegt dieser Ort im Dornröschenschlaf. Das will die Brauerei Riegele, die nach der Insolvenz der Schiemann-Brüder als Hauptpächter einstieg, wieder ändern. „Wir haben inzwischen dort sehr viel Geld investiert“, sagt Sebastian Priller jun.
Es gebe durchaus einige Interessenten, die sich dafür interessierten, die Gastronomie zu betreiben, sagt Priller. Er selbst sieht das Projekt als „Juwel und Riesenchance“. Eben deshalb brauche man aber auch einen „Top-Pächter“, der Erfahrung mit einem derart sensiblen Betrieb habe und das Projekt „mit Respekt“ betreiben könne. „Es braucht vor allem eine professionelle Mannschaft“, sagt Priller. Und die sei nicht leicht zu bekommen.
Die Situation im Damenhof ist nicht einfach. Weil der Außenbereich weit entfernt von der im Keller untergebrachten Küche liegt, wäre es sinnvoll, sogenannte Satellitenküchen einzurichten, um die langen Wege zu minimieren, so Priller. Da der Mietvertrag zwischen der Brauerei Riegele und den Hauseigentümern – der Familie Fugger – bis zum Jahr 2022 laufe, sei man sehr interessiert, eine tragfähige Lösung zu finden. Bei einem Punkt herrscht allerdings Klarheit: Jede Art von Klub ist an diesem Ort ausgeschlossen. Bekanntlich gab es immer wieder auch Ärger mit Gästen des Hotels Drei Mohren, die sich durch Gastro-Gäste gestört fühlten.
Warum sowohl die SchiemannBrüder mit ihrem ambitionierten Fuggerpalais als auch die Nachfolger, die DF Enterprise, gescheitert sind, dafür hat Sebastian Priller eine Erklärung: Beide hätten vor allem in die Optik investiert und weniger in die täglichen Abläufe. Den Schiemanns, die den Keller mit Kaminzimmer und Tapas-Bar einrichteten, wurden die hohen Umbaukosten von einer knappen Million zum Verhängnis. Sie hingen wie ein Damoklesschwert über dem Projekt. Beim Nachfolger gab es schnell Querelen unter den Betreibern. Trotzdem sei man von beiden Insolvenzen, so Sebastian Priller, überrascht worden. „Wir haben einen monatlichen Jour Fix angeboten, der nicht in Anspruch genommen wurde“, so der Brauereichef.
Ab wann sich die Türen des Hauses wieder für Gäste öffnen, darüber will Priller keine konkrete Aussage treffen. Das könne in zwei oder drei Monaten sein, aber auch ganz schnell gehen – je nachdem, wie trägfähig das Konzept eines Interessenten sei. Der Sommer im Damenhof bleibt damit erst mal Utopie.