Trotz Draghi Gegenwind (noch) auf Kurs
Erste Vertreterversammlung der VR Bank Neuburg-Rain nach der Fusion der beiden Genossenschaften
Die Fusion der VR Bank Neuburg mit ihrer Schwesterbank in Rain ist gut über die Bühne gegangen. Die Vorstände der Genossenschaft mit einer Filiale Pöttmes sprechen von einem Erfolg, der die Wettbewerbssicherheit auch in Zukunft sichere. Rechte Freude kommt trotz einer „noch guten Bilanz“für das Jahr 2016 nicht auf. An dem Wörtchen „noch“ist ein Italiener in Frankfurt Schuld. Auf die Niedrigzinspolitik Mario Draghis sind die Bankenmanager nicht gut zu sprechen. Vorstandsvorsitzender Werner Halbig: „Das Zinsniveau schlägt sich 2016 in unseren Zahlen belastend nieder. In den nächsten Jahren wird sich die Wirkung dieses Zinstiefs noch deutlich verstärken.“
Die Negativzinsen, die die Bank inzwischen für ihre Einlagen zahlen muss, will die VR zumindest an die Privatkunden nicht weitergeben. Firmenkunden und Institutionen mit größeren Einlagen allerdings müssen inzwischen ebenfalls zahlen. Und auch die Kontogebühren gaben Anlass zu einer Anfrage auf der Vertreterversammlung. Halbig: „Wir suchen nach einer verursachungsgerechten Gebühr für unseren Service in der Fläche. Diese Dienstleistungspräsenz ist enorm und kostet entsprechend Geld.“Alleine ein Geldautomat koste rund 50000 Euro – ohne Anschlüsse und Folgekosten. Vorstand Roland Gieß stellte die Zahlen vor. Die Bilanzsumme, das Kredit- und das Einlagevolumen stiegen zwischen fünf und sechs Prozent. Und auch die Entwicklung des Eigenkapitals ging nach oben. Die Erträge aus der Zinsspanne allerdings, also das Zinsergebnis, fielen negativ aus. Der Zinsüberschuss ging auf 21,9 Millionen Euro zurück. Ein Trend, der bereits seit Jahren anhält. Die gestiegenen Verwaltungskosten – 2016 wurden knapp 18,6 Millionen Euro ausgegeben, ein Plus von rund 600 000 Euro – erklärte Gieß mit den Kosten für die Fusion. 2017 sollen diese Kosten aber wieder deutlich geringer ausfallen. Im Aufsichtsrat wurden wiedergewählt Helmut Kleber (Königsmoos), Andreas Hopf (Pöttmes) und Gottfried Thurner junior (Nassenfels). (mad)