Wie das Klima die Wirtschaft beeinflusst
Martin Rohleder erhält den Viermetz-Preis
Mit dem diesjährigen ViermetzWissenschaftspreis wird Dr. Martin Rohleder von der Universität Augsburg für seine „herausragende Arbeit“ausgezeichnet. Gewürdigt wird damit seine Arbeit in zwei bedeutenden Themenbereichen. Rohleder arbeitet am Lehrstuhl für Finanzund Bankwirtschaft, der zur Wirtschaftswissenschaftlichen Fakultät der Universität Augsburg gehört. Zum einen untersuchte der Akademische Rat die Auswirkungen der 2015 beschlossenen Klimaziele auf einzelne Unternehmen und ganze Volkswirtschaften. Bei der Weltklimakonferenz 2015 in Paris wurde beschlossen, die Erderwärmung auf unter zwei Grad zu begrenzen. Der Wissenschaftler warnt in dem Zusammenhang davor, bei der Energieversorgung auf die vorhandenen Öl-, Gas- und Kohlereserven zu setzen. Diese könnten in großen Teilen nicht genutzt werden, wenn das Klimaziel erreicht werden soll. Die Akteure müssten den Umbau von einer braunen zu einer grünen Wirtschaft bei ihren Planungen berücksichtigen.
Zudem hat Rohleder untersucht, wie Hebelprodukte, die während der Finanzkrise in Verruf geraten sind, sich auf die Wertsteigerung von Aktienfonds auswirken. Seine Erkenntnisse widersprechen den Befürchtungen der Finanzmarktaufsicht. Diese vermutet, dass Hebelprodukte eine Erhöhung des Risikos einzelner Fonds sowie des Gesamtmarktes verursachen und strebt daher eine Einschränkung der Nutzung von Hebelprodukten. Rohleder fand hingegen heraus, dass Aktienfonds besser abschneiden und das Verlustrisiko minimieren, wenn Hebelprodukte wie Optionen genutzt werden. Weiter fanden Rohleder und seine Co-Autoren heraus, dass Anlageentscheidungen einzelner Investoren einen erheblichen Einfluss auf die Entscheidungsfreiheit der Fondsmanager haben. So können diese entgegen ihrer Marktmeinung gezwungen sein, Wertpapiere zu kaufen oder zu verkaufen, weil Anleger „zum falschen Zeitpunkt“Geld in den Fonds einzahlen oder abziehen. Dies wiederum verringert die Rendite aller Investoren. (chmü)