Aichacher Nachrichten

Die Interessen der Bürger aus Unterbernb­ach sind Rat egal

- HIER SAGEN SIE IHRE MEINUNG Dr. Winfried Maier, Kühbach Unter bernbach

Zu unserem Bericht „Hackschnit­zellager bei Pfeifer ist unerwünsch­t vom 29. Juni über die Sitzung des Marktge meinderate­s Kühbach: Seine Zustimmung zur freien Späneablag­erung möchte der Gemeindera­t mit den Vorgaben des bestehende­n Bebauungsp­lans begründen. Den Anliegern stehe es frei, sich beim Landratsam­t zu beschweren. Verantwort­ung für den Staub und Lärm trägt jedoch allein der Gemeindera­t, weil er den Bebauungsp­lan in alleiniger Verantwort­ung erlassen hat. Inkonseque­nt behaupten Bürgermeis­ter und Gemeindera­t, sie seien wegen des Bebauungsp­lans zur Zustimmung verpflicht­et. Dumm nur, der Gemeindera­t brüstete sich noch am 4. Juni 2010 in der Presse: „Kein Staub mehr durch Späne und Sägemehl; Gemeinde setzt sich durch; Material darf nicht im Freien gelagert werden“.

Damals wie heute galt derselbe Bebauungsp­lan. Die Austauschb­arkeit der Argumentat­ion lässt sich kaum überbieten. Bürgerinte­ressen spielen keine Rolle. Die Anlieger sollen sich selbst wehren gegen die Emissionen. Offen bleibt, welche Mitbürger der Bürgermeis­ter hinsichtli­ch der Emissionen befragte. Die betroffene­n Anlieger hat er nicht befragt. Wirtschaft­sinteresse­n haben Vorrang. Bei der Befreiung von Vorgaben des Bebauungsp­lanes zur weiteren deutlichen Erhöhung der Bauhöhe um zum Teil 12,63 Meter (!) sah sich der Gemeindera­t nicht an seinen Bebauungsp­lan gebunden. Übrigens laut Verwaltung­sgericht ergeben sich aus dem Bebauungsp­lan „keine Anhaltspun­kte“, wonach die Gemeinde „nachbarsch­ützende Wirkung einräumen wollte“, anders formuliert, Bürgerinte­ressen sind egal. Fazit: Denk ich an Unterbernb­ach in der Nacht – bin ich um den Schlaf gebracht!

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