Dalí bleibt erst mal unter der Erde
Die Exhumierung des Künstlers ist aufgeschoben
Die zur Klärung einer Vaterschaftsklage angeordnete Exhumierung des Leichnams des legendären spanischen Künstlers Salvador Dalí wird sich möglicherweise verzögern. Es sei „praktisch unmöglich“, den von der Justiz vorgeschlagenen Termin am 20. Juli einzuhalten, sagte am Donnerstagabend die zuständige Bürgermeisterin der katalanischen Stadt Figueres, Marta Felip.
Die Leiche liege im städtischen „Theater-Museum Dalí“in Figueres unter zwei Steinabdeckungen, die jeweils bis zu eineinhalb Tonnen schwer seien, erklärte die Bürgermeisterin. Die Exhumierung könne nicht wie bei einem normalen Grab stattfinden. Man benötige ein Gutachten der Behörde zur Bewahrung des katalanischen Kulturerbes. Es gehe unter anderem darum, ob man die Abdeckungen mit einem Kran anheben oder sich aber anders Zugang zur Krypta verschaffen solle, so Felip.
Eine Richterin hatte im Juni die Vaterschaftskla- ge der Spanierin Pilar Abel Martínez zugelassen und die Exhumierung der Dalí-Leiche zur Erstellung eines DNA-Gutach- tens angeordnet. Die 61 Jahre alte Abel Martínez versichert, ihre Mutter habe Mitte der 1950er Jahre eine heimliche Liebesbeziehung zu dem Starkünstler des Surrealismus unterhalten. Die Frau kämpft um das Recht, den Namen des berühmten Malers, Bildhauers und Grafikers tragen zu können. Ihr würde aber auch gesetzlich ein Pflichterbteil zustehen.
Der 1989 im Alter von 84 Jahren gestorbene Dalí blieb mit seiner Frau Gala (1894–1982) kinderlos und hinterließ sein gesamtes Vermögen dem spanischen Staat sowie der Stiftung „Fundación Gala – Salvador Dalí“. (dpa)