Wie ein E Fuhrpark funktioniert
Elektromobilität wird immer wichtiger. Aber wie praktikabel sind die Fahrzeuge für Firmen? Unternehmer stellen ihre Erfahrungen vor
Diesel-Abgase bereiten Bayerns Städten zunehmend Probleme. Die größte Belastung ist nicht mehr der Feinstaub, vor allem Stickoxide verpesten die Luft. Die Staatsregierung will die Luftverschmutzung ohne Diesel-Verbote verringern. Damit das gelingt, sollen der Kauf schadstoffärmerer Dieselautos und die Umrüstung älterer Modelle gefördert werden. Auch mehr Elektromobilität soll die Luft verbessern.
Wie praktikabel sind Elektroautos für Firmen? Unternehmer haben beim Thementag Elektromobilität des Kompetenzzentrums Umwelt (Kumas) in Königsbrunn ihre Erfahrungen und Pläne mit Elektromobilität vorgestellt.
30 Elektroautos umfasst der Fuhrpark von GP Joule. Die Firma, die eine Niederlassung in Buttenwiesen (Kreis Dillingen) unterhält, baut unter anderem Photovoltaikanlagen. Die Mitarbeiter können ihre E-Autos an Stromsäulen auf dem Firmengelände laden, für unterwegs haben sie Karten für Ladestationen. Früher habe es Tankkarten für Dieselautos gegeben, sagte Fabian Sösemann von GP Joule. Jetzt habe die Firma dieses System auf Elektro-Ladestationen übertragen. Damit die Angestellten ihre Fahrzeuge auch zu Hause laden können, hat die Firma sie mit Anlagen versorgt, die aus der Ferne auslesbar sind. GP Joule erstattet die Stromkosten mit dem Gehalt.
Die Firma Consunique aus Aschheim (Kreis München) eröffnet einen neuen Standort in Otterfing im Kreis Miesbach. Dort will das Unternehmen umsetzen, was in Aschheim bisher nicht möglich war: Gemeinsam mit dem neuen Standort soll ein Netz von Ladestationen für Elektrofahrzeuge entstehen. Consunique fertigt 3D-Drucke und ist in der Logistikbranche tätig. In diesem Bereich sieht Mitarbeiter Andreas Herbst große Chancen für die Elektromobilität – auch wenn die Reichweiten der E-Fahrzeuge bisher gering seien. Beispielsweise könne die Belieferung von Supermärkten in Innenstädten auch nachts möglich werden, weil E-Lkw leise seien und keine Nachbarn gestört würden. Um einen „grünen Fuhrpark“möglich zu machen, denkt Herbst auch an eine Art Lkw-Sharing. Der Name ist dem Carsharing entliehen, bei dem sich mehrere Leute ein Auto teilen. Dieses Prinzip sei auch bei Lastwagen denkbar, die dann stärker genutzt würden.
Auf andere Kraftstoffe setzt Erdgas Schwaben. Das Unternehmen will das Ladenetz für komprimiertes Erdgas und Flüssiggas ausbauen und beteiligt sich an einem Verbund kommunaler Energieversorger, die Ladesäulen in Deutschland betreiben. Mit Flüssiggas, so Helmut Kaumeier von Erdgas Schwaben, ließen sich auch Busse und Lkw betreiben, die mehr als 400 Kilometer am Tag zurücklegen.