Sicher und sparsam in den Urlaub fahren
So packt man den Kofferraum richtig ein und das sollte man für den Notfall unbedingt dabeihaben. Ein Überblick
Mit dem Auto in den Urlaub zu fahren ist ja eine feine Sache – vorausgesetzt es gibt keinen Stau. Die Vorteile sind eindeutig: Alle wichtigen Sachen kommen in den Kofferraum. Und ohne lästige Gepäckbeschränkung kann man endlich alles mitnehmen, was man wirklich dringend braucht: Sandspielzeug, Liegestuhl, Strandmuschel, Lieblingskuscheltiere, Schuhe für jeden Anlass, Angeln und ausreichend Strandlektüre. Einfach alles eingetütet und zum Mitnehmen schon mal in den Flur gestellt. Kurz vor der Abreise stellt man dann plötzlich fest: So ein Kofferraum hat nicht unendlich viel Stauraum. Wie also bringt man die Sachen unter? Und was sollte man aus Sicherheitsgründen unbedingt dabeihaben? Ein Überblick:
Der TÜV Süd rät, beim Bepacken des Fahrzeugs auf mehrere Dinge zu achten: Schweres Gepäck gehört im Kofferraum immer nach unten. Der ADAC ergänzt, dass es möglichst nah an den Rücksitzen stehen sollte. Oben sollten nur leichte Dinge liegen, sagt der ADAC. Der TÜV rät außerdem, die Gepäckstücke möglichst festzuzurren, damit sie nicht verrutschen. Das lässt sich auch verhindern, indem man sie möglichst dicht in den Kofferraum packt. Auch Gepäcknetze sorgen für Sicherheit. Der Rückspiegel sollte immer frei gehalten werden, damit der Fahrer sieht, was hinter ihm passiert. Wer kein Gitter oder Netz vor der Rückbank hat, sollte Gepäckstücke niemals höher als bis zur Oberkante der Rücksitze stapeln.
Natürlich ist es praktisch, einfach alles, was nicht direkt in den Kofferraum passt, oben in eine Dachbox zu packen. Aber: Eine Dachbox erhöht den Luftwiderstand des Autos und so verbraucht man beim Autofahren etwa zwei Liter mehr Kraftstoff auf 100 Kilometer, erklärt ein Sprecher des ADAC. Ähnliches gilt für nicht ganz aufgepumpte Reifen: Wer mit 0,2 Bar zu wenig unterwegs ist, erhöht den Rollwiderstand der Reifen und verbraucht etwa ein Prozent mehr Sprit. Mit viel Gepäck zu verreisen, wird dagegen gar nicht so teuer, sagt der ADAC-Mann. Für 100 Kilo zusätzliches Gewicht verbraucht das Auto etwa 0,3 Liter mehr Kraftstoff. „Am meisten sparen kann man durch die Fahrweise“, sagt der ADAC-Sprecher. Das heißt: Rechtzeitig in einen hohen Gang schalten, eher untertourig fahren und vorausschauend auf rote Ampeln und andere Hindernisse reagieren. „Was auch noch etwas hilft, ist sich vorab zu informieren, wie viel Benzin und Diesel in anderen Ländern kosten. Manchmal kann es sich nämlich lohnen, noch in zu tanken, weil es im Ausland teurer ist“, sagt der Experte.
Eine Warnweste: „In Deutschland ist eine Warnweste pro Auto vorgeschrieben, in einigen anderen europäischen Ländern wie Österreich oder Bulgarien aber muss für alle Fahrzeuginsassen eine Warnweste mitgeführt werden“, sagt Tobias Goldkamp, Fachanwalt für Verkehrsrecht. Warnwesten, Warndreieck und Verbandskasten sollten natürlich nicht unter dem Gepäck verstaut werden, sondern möglichst griffbereit sein.
Ersatzhandy: Der Auto Club Europa (ACE) rät zu einem Ersatzhandy, um im Notfall auch bei DeDruck fekten oder Akkuproblemen beim eigentlichen Handy gerüstet zu sein. Das könne beispielsweise ein aussortiertes, aber funktionstüchtiges Gerät sein. Außerhalb der EU kann für das Ersatzhandy auch der Einsatz einer günstigeren Prepaidkarte sinnvoll sein. Denn in Nicht-EULändern werden auch nach Mitte Juni weiterhin Roaminggebühren erhoben.
Reparaturhilfen: Ein Riss in der Scheibe oder eine andere kleine Beschädigung können schnell passieren. Gute und schnelle Erste Hilfe leisten hier Dinge wie festes Isolierband, Draht oder ein Seil, die daher laut ACE auf keiner Packliste fehlen sollten. Etwa auch, um eine lose Stoßstange oder den Auspuff beDeutschland helfsweise zu fixieren. Auch Ersatzlampen sollten an Bord sein. Denn die sind in Spanien und Tschechien Pflicht.
Taschenlampe: Sie ist ein nützlicher Helfer für viele Situationen. Zwar verfügen auch viele Smartphones über eine solche Funktion. Doch eine richtige Taschenlampe ersetzen sie nicht. Zumal der Leuchteinsatz den Akku stark belastet.
Pannenhilfe: Wer in einem Verkehrsklub ist, sollte natürlich seine Mitgliedskarte parat haben. Über ihre internationalen Notrufnummern leisten die Klubs auch im Ausland Hilfe, oft über Kooperationspartner vor Ort. Wer im Rahmen seiner Kfz-Versicherung einen Schutzbrief abgeschlossen hat, sollte sich vor Reisebeginn erkundigen, welche Leistungen die Police beinhaltet.
Europäischer Unfallbericht: Passiert tatsächlich ein Unfall, sollte der Europäische Unfallbericht genutzt werden und kein anderes Dokument. Der Bericht ist so angelegt, dass er von Verkehrsteilnehmern verschiedener Sprachen ausgefüllt werden kann, erklärt Goldkamp. Urlauber sollten sich daher vor Reisebeginn bei einem Verkehrsklub oder im Internet das entsprechende Dokument besorgen, das auch die Sprache des Ziellandes beinhaltet. Wer juristische Hilfe benötigt, sollte zum Beispiel über die deutsche Botschaft oder das Konsulat einen Rechtsanwalt vor Ort suchen, da bei einem Unfall immer das örtliche Recht angewendet werde.
Dokumente für Tiere: Kommt das Haustier mit, müssen die Papiere immer griffbereit sein. „Hierzu zählt der EU-Heimtierausweis, zudem muss das Tier durch einen Chip oder eine Tätowierung identifizierbar sein. Außerhalb der EU ist außerdem ein internationaler Impfpass sowie ein Nachweis der Tollwutimpfung erforderlich“, erklärt Philipp Sander vom Automobilklub Mobil in Deutschland. (hhc, dpa)