Mit Talent und Verstand auf dem Weg
Bei der Abschlussfeier der Konradin-Realschule in Friedberg geht es bunt zu. Sieben Absolventen haben einen Notenschnitt unter 1,5. Als Überraschung des Schulleiters gibt es einen ungewöhnlichen Beitrag über Facebook und Co.
Ein knallbuntes Nashorn wies den Weg zur Abschlussfeier, mit der die Konradin-Realschule Friedberg ihre Zehntklässler verabschiedete. Auf der Bühne signalisierte 50 Mal die Zahl 2017 in verschiedenen Farben und Formen, dass das Jahr für die jungen Damen und Herren ein denkwürdiges Datum ist, eine wichtige Zäsur zwischen zwei Lebensabschnitten. Darauf wiesen in ihren Reden Elternbeiratsvorsitzender Michael Stoll, Vize-Landrat Manfred Losinger, Zweiter Bürgermeister Richard Scharold und Landtagsabgeordneter Peter Tomaschko hin. Sie gratulierten den Jugendlichen und würdigten auch die jahrelange Unterstützung durch Eltern und Lehrer.
Tomaschko bemühte das Bild eines Berggipfels, auf den unterschiedliche Wege führen. „Ihr seid einen langen Weg gegangen, wir sind stolz auf euch“, sagte Losinger und lobte Ausdauer und Zielstrebigkeit der Realschulabsolventen. Gleichzeitig nahm er ihnen die Illusion, dass das Leben nach dem Schulabschluss einfacher würde: „Denn das Lernen wird kein Ende nehmen.“
Die Schülersprecher Janina Hatzold, Fritz Baur und Manuel Salopek erinnerten sich vor allem an die freudvollen Erlebnisse, sei es in der Schulband, im Skilager oder während einer England-Fahrt. Michael Stoll sah die Besonderheit der Konradin-Schule im respektvollen Vertrauensverhältnis, das zwischen Lehrern und Jugendlichen spürbar sei. „Lassen Sie sich von Besserwissern nicht von Ihrem Weg abbringen und verfolgen Sie Ihre eigenen Träume und Ziele“, appellierte er an die Absolventen; jenen mit einem Einser-Notenschnitt überreichte er kleine Geschenke des Elternbeirats. Über einen Notenschnitt von 1,5 oder besser freuen sich die sieben Schulbesten Melanie Arnold, Christoph Römmelt, Lena Winter, Mischa Luis Hochholzer, Pia Viktoria Weber, Jessica Vogl und Lea Marie Wex.
Beifall bekam Schulleiter Anton Oberfrank für seine ungewöhnliche Abschiedsrede. Darin ging es nicht um die üblichen Floskeln vom Ernst des Lebens. Vielmehr beschäftigte sich Oberfrank in einem geistreichen Gedicht mit der Verstümmelung der deutschen Sprache und den Problemen durch die Neuen Medien – kritisch, humorvoll und pointiert. Eine Kostprobe: „In Kurzbotschaften wird gestammelt im Chatroom, wo man sich versammelt und gegenseitig ungeniert verbal ans Bein sich uriniert. Ihr müsst nicht nur Follower sein! Bringt eigene Ideen ein, nutzt den Verstand, eure Talente – ihr habt noch lange bis zur Rente!“
Umrahmt wurde die Abschlussfeier vom Schulblasorchester unter Leitung von Heike Schamberger. Zum Ausklang traf man sich in der Aula zur Musik der von Karin Baer geleiteten Schulband.
Respektvolles Vertrauensverhältnis