Aichacher Nachrichten

Willy Astor kann auch ernst

Der Kabarettis­t und „Wortverdre­her“zeigt auf Schloss Scherneck seine andere Seite: Die des begnadeten Musikers

- VON BRIGITTE GLAS

Man kennt Willy Astor als Kabarettis­t und „Wortverdre­her“. Aber er kann auch anders. Der Münchner ist ein begnadeter Musiker. Seit vielen Jahren berührt er seine Fans auch ganz ohne Worte, nämlich mit seiner Traumreise „Sound of Islands“. Am Sonntagabe­nd begeistert­e er mit seinem Konzert im Rahmen des Schernecke­r Kult(ur)sommers mit seinem Instrument­alprojekt im Schlosshof.

Mit einer neuen Band präsentier­te Astor neue Stücke und auch Klassiker aus „Sound of Islands“. Der Projektnam­e entstand 1994 zur Veröffentl­ichung der ersten CD. Inzwischen gibt es fünf solcher Alben. Das neueste ist soeben erschienen. Mit dieser Gitarrenmu­sik tourt Willy Astor mit seiner Band durch die Lande.

Das Konzert begann mit einigen Problemen. Erst mussten die Tontechnik­er einiges nachregeln, dann brach Willy Astor sein erstes Solostück „Höhenflug“nach wenigen Takten ab, weil durch weit offene Fenster der Gaststätte Besteckkla­ppern in den Schlosshof tönte. Im zweiten Versuch gelang dann das seit Langem bekannte Stück und das Publikum war hingerisse­n.

Zum zweiten Stück, einem Ragtime, den er seinen beiden kleinen Söhnen Len und Luis gewidmet hatte, kam ein weiterer Gitarrist, Ferdinand Kirner, auf die Bühne. Zu zweit ehrten die beiden auch Paul McCartney mit ihrer Bearbeitun­g des Beatles-Liedes „Blackbird“. Nick Flade, ein Keyboarder und Bassist, kam dazu, und das Trio verbreitet­e mit „Sirakusa“ein wenig Urlaubssti­mmung. Komplett wurde

Im Trio wird Urlaubssti­mmung verbreitet Ein Klassiker wird nach 25 Jahren neu aufgenomme­n

die Band mit Marcio Tubino, einem Percussion­isten aus Brasilien.

Zu viert spielten Willy Astor und seine Freunde „Bossa Valente“, einen Bossa Nova für Sängerin und Gitarristi­n Caterina Valente. Auch die Brüder Montgolfie­r, die einst den Heißluftba­llon erfunden hatten, bekamen eine musikalisc­he Ehrung.

In den zweiten Teil des Konzerts stieg Astor mit seiner Band mit dem Sound-of-Island-Klassiker „Nautilus“ein. Das inzwischen 25-jährige Stück haben sie für das jüngste Album noch einmal neu aufgenomme­n. Willy Astor selbst bezeichnet „Sound of Island“als Weltmusikp­rojekt. Dem wurde die Auswahl der Stücke mehr als gerecht. Es folgten noch die „Morgenstim­mung am Kilimandsc­haro“, ein Flamenco, afrikanisc­he und kubanische Musik, ein Landler und schließlic­h ein Medley von Welthits.

Auf Scherneck herrschte beste Stimmung. Die Klangreise im Schlosshof war gelungen. Den einen oder anderen Wortwitz konnte sich Astor dann doch nicht verkneifen, dem sehr gelungenen Gitarrenab­end schadete das nicht.

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Foto: Brigitte Glas Willy Astor kann auch ernst. Das zeigte er am Sonntagabe­nd auf Schloss Scherneck.

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