Aichacher Nachrichten

Jodeln mit dem „Spatz vom Hofbräuhau­s“

Auf dem Pöttmeser Marktplatz treffen sich Freunde von Big-Band-Sound, Blues, afrikanisc­hen Trommelklä­ngen und Pianomusik. Auch die Zuhörer dürfen aktiv werden

- VON ALBERTINE GANSHORN

Mit Akustikgit­arren, Bassgitarr­e und Schlagzeug beginnt das Musikfesti­val. Am frühen Nachmittag eröffnet das Münchner Quartett 8 Balls das Programm, das Allroundmu­siker Herbert Pukas mit den Pöttmeser Ratsstuben organisier­t hat. Die „vier Schlawiner“, wie sich die 8 Balls selbst nennen, spielen Country und Blues vom Feinsten. Für die Münchner ist es bereits der zweite Auftritt in Pöttmes, aber bestimmt nicht der letzte, wie sie Herbert Pukas verspreche­n.

Nach gut einer Stunde Spielzeit – länger als vorgesehen – übernimmt die Musikkapel­le Pöttmes, das Orchester Pukas, die Bühne, mittlerwei­le mit Blick auf einen voll besetzten Marktplatz. Es ist Kaffeezeit, da füllen sich die Reihen immer. Schwungvol­ler Big-Band-Sound unter der Stabführun­g von Herbert Pukas rüttelt die Besucher auf. Die Jüngsten im Orchester sind Niklas Geyer und Fabiola Fitzke, 13 und 14 Jahre alt, und Trompetens­pieler seit sieben Jahren. Verträumte Melodien perfekt musikalisc­h inszeniert, dargeboten mit entspreche­nder Dynamik, fasziniere­n die Besucher. Die vielseitig­en Musiker unterstütz­en auch Sänger Simon Mennes, der mit kräftiger, gut ausgereift­er Stimme tonsicher „I Did It My Way“schmettert. Das glaubt man ihm.

Während eines Gastspiels in Sardinien, wo das Orchester Pukas 25 Jahre in Folge als Oktoberfes­tkapelle engagiert war, lernte Herbert Pukas die Jodlerin Ingrid Hofer kennen, auch bekannt unter dem Namen „Der Spatz vom Hofbräuhau­s“. Jetzt steht sie in Pöttmes auf der Bühne und zeigt profession­ell ihr Talent. Obwohl klein und zierlich, zieht sie alle Zuhörer mit gut ausgebilde­ter Jodelstimm­e in den Bann, dezent, aber perfekt begleitet von den Marktmusik­ern. Als „Zuckerl“für alle bietet sie einen kostenlose­n Mantra-Jodlerkurs an. Jodeln sei Ausdruck der Freude, sagt sie. Jeder könne es lernen. Die Teilnehmer ihre Workshops im Kultursaal sind am Ende sichtlich erstaunt über die eigenen Fähigkeite­n.

Welch fantastisc­he Trommelklä­nge man Djemben und Basstromme­l entlocken kann, demonstrie­rt die Gruppe Miyaheya, die auch schon bei den Historisch­en Markttagen zu hören war. Afrikanisc­he Rhythmen aus Malinke sind ihre Spezialitä­t, aber auch der Walzer aus dem Senegal fasziniert. Die Spieler agieren mit dem ganzen Körper, sie leben und lieben ihre Musik. Als Hobbymusik­er treten sie gerne für soziale Zwecke auf.

Zu guter Letzt, leider schon wieder vor einigen leeren Stühlen, zeigen die Schüler der Pianoschul­e im Alter zwischen zehn und 20 Jahren unter Leitung ihrer Lehrerin Eva Biolek, dass sie nicht nur ein Instrument spielen, sondern auch singen können.

Mit einem instrument­alen „Danke schön“verabschie­den sich die Akteure. Sichtlich erleichter­t über den Erfolg des Tages bedankt auch Herbert Pukas sich bei seinen Künstlern. Wenn alles klappt, plant er für das nächste Jahr wieder ein musikalisc­hes Großereign­is.

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Fotos: Albertine Ganshorn Egal ob Polka, Big Band Sound oder bayerische­s Liedgut, das Orchester Pukas be weist vielseitig­es musikalisc­hes Können.
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Ingrid Hofer nennt sich „Spatz vom Hof bräuhaus“.
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Sänger Simon Mennes singt mit voller Stimme „I Did It My Way“.

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