Schusterwerkstatt reist nach Haiti
Der Verein unterstützt zahlreiche Projekte auf der Insel in der Karibik und leistet dort wertvolle Hilfe für die Menschen vor Ort
Haiti wird immer wieder von schweren Stürmen getroffen, zuletzt hat im Oktober 2016 der Hurrikan Matthew den ganzen Südwesten der Insel verwüstet. Die Haiti-Kinder-Hilfe hat eine große mobile Säge gekauft, die überall eingesetzt werden kann. Das verwüstete Gebiet ist so groß, dass vier bis sechs Männer damit Arbeit und ihre Familien ein Einkommen haben. Sie werden mit einem Teil der Bretter bezahlt – Holz ist teuer in Haiti – und die Menschen, auf deren Grundstücken die Bäume liegen, haben entweder Bretter, um ihre Häuser zu reparieren, oder etwas Geld aus dem Verkauf der Bretter.
Das ist nur ein Beispiel für den Einsatz des Vereins in einem der ärmsten Länder der Welt. Im Sommer-Rundbrief stellen die Vorsitzende Claire Höfer und ihre Stellvertreter Monika Hofmann und der Aichacher Alois Vogg weitere Projekte vor, mit denen den Kindern vor Ort geholfen wird.
So freuen sie sich über eine komplette Schusterwerkstatt aus Deutschland, die ihnen geschenkt wurde: mehrere große Maschinen, kleinere Ledernähmaschinen, Handwerkszeug und einiges Material. Bis vor Kurzem hat ein Schuster damit gearbeitet. In einer Großaktion von erfahrenen und tatkräftigen Mitgliedern wurde alles auf acht Paletten verpackt und in einem Container nach Haiti transportiert. Nun werden passende Räume gesucht. Ziel ist es, dass junge Männer eine entsprechende Ausbildung bekommen und damit arbeiten können.
Die Haiti-Kinder-Hilfe unterstützt auch mehrere Schulen, unter anderem die Schule im Armenviertel Carrefour Aztèque. Fast 500 Schüler lernen da und bekommen mittags ein warmes Essen. Der Verein bezahlt auch die Lehrer. Nachdem in diesem Viertel nach dem Erdbeben viele Notunterkünfte entstanden, in denen Jahre danach noch ganze Familien leben, hat die HaitiKinder-Hilfe zusammen mit der Taubertäler Hilfsgemeinschaft für die bedürftigsten dieser Familien 14 einfache kleine Hohlblockhäuschen mit Blechdach bezahlt. Sie wurden zum großen Teil von den Leuten selber gebaut, denen das Material gestellt wurde.
Unterstützt wird das Team in Haiti seit Anfang Oktober von Yohann, einem französischen Volontär. Er kümmert sich viel um die Jugendlichen, die bald selbstständig leben und sich jetzt ein Einkommen aufbauen müssen. So haben mehrere eine Ausbildung als Maurer oder Klempner absolviert und führen nun schon kleinere Instandhaltungsarbeiten oder Reparaturen und Verbesserungen, die in den Heimen nötig sind, selber aus. (ake)