Von Pulled Pork bis zum Buchweizencrêpe
Beim Aindlinger Marktfest genießen die Besucher kulinarische Vielfalt und Musik an einem lauen Abend
Hält das Wetter oder hält es nicht? Diese Frage beschäftigte die Aindlinger Vereine vor dem Wochenende. Schon manches Mal musste das Marktfest wegen Regen oder Unwetterwarnungen abgesagt werden. Diesmal ist das Wetter den Aindlingern hold. Kein Wölkchen am Himmel, kein Lüfterl stört, es ist angenehm warm am Samstag. Mit drei Schlägen treibt Bürgermeister Tomas Zinnecker den Zapfhahn ins Fass, und es heißt „o’zapft is“.
Noch sind die Besucher in Aindlings „Wohnzimmer“überschaubar, doch am Abend füllt sich der Marktplatz zunehmend. An den Ständen ist eine große Vielfalt an Kulinarischem geboten: Schnitzel, Steak, Würstl in der Semmel oder mit Pommes oder gar einen Spanferkelbraten mit Knödel? Der bayrische Döner mit „Pulled Pork“, also ein Fladen mit gerupftem Spanferkelfleisch, „schaugt aa gut aus“, stellen viele Besucher fest. Da fällt die Wahl schwer. Der Fischereiverein tischt Steckerlfisch, Lachsschrippen und Calamaristicks auf, das Partnerschaftskomitee Aindling-Avord glutenfreien Buchweizencrêpes. Das Marktfest bietet allen Vereinen die Möglichkeit, sich zu zeigen und mit dem Verkauf von Speis und Trank die Kassen etwas aufzufüllen.
Doch feiern ohne Musik geht nicht. Die Altbairischen Musikanten des Aindlinger Musikvereins unterhalten mit bester Blasmusik. Fast zwei Stunden lang verwöhnen die schwungvollen und perfekt vorgetragenen Musikstücke die Ohren der Anwesenden. Später übernehmen die Die 3 Achtaler die musikalische Begleitung des Abends. „Musik und Frohsinn ist unser Lebens- glück“singen die drei Musikanten mit kräftigen Stimmen. Das wollen sie auch dem mittlerweile zahlreichen Publikum vermitteln. Im Laufe des Abends gelingt es Pit, Bob und Robert (ihre Nachnamen wollten sie nicht nennen) mit Gitarre, Akkordeon und Bariton, die Zuhörer zum Mitsingen zu animieren. Bei „Steirer men san very good“klappt es noch nicht so, die Sangesfreude der Anwesenden anzustacheln. Aber, je später der Abend, umso musikbegeisterter zeigen sich die Zuhörer. So manches Trinklied erklingt. Die Titel „Wir wolln des Landleben net aus der Hand geben“, „Was gibt’s denn heut auf’d Nacht‘“oder das „Kufsteinlied“locken dann doch zahlreiche Sänger aus der Reserve.
Mit zunehmender Dunkelheit steigt die Stimmung am Platz. Die Bar ist gut besucht. Die 3 Achtaler überzeugen mit ihrem großen Repertoire und musikalischer Meisterleistung. Bis die letzten Gäste aufbrechen und die Musiker die Bühne verlassen, ist es schon nach Mitternacht. So einen angenehmen Sommerabend wollen viele gerne ausnutzen, auch wenn es schon am frühen Sonntagmorgen weitergeht.
Der Tag beginnt mit einem Gottesdienst in der Pfarrkirche St. Martin mit den Fahnenabordnungen. Für den Festgottesdienst wählt Pfarrer Babu das Motto „Gemeinschaft pflegen“. Danach geht es gemeinsam zum Marktplatz, wo die Aindlinger Liedertafel zum Mittagstisch mit gegrillter Sau aufwartet. Manche schauen später zu Kaffee und Kuchen oder auf einen Eiskaffee vorbei. Der Nachwuchs des Aindlinger Musikvereins, das Marktorchester, gestaltet den Nachmittag mit modernen Melodien aus der Film- und Musicalwelt.