Aichacher Nachrichten

Roland Bahl denkt nach

Kritik nach Auftaktnie­derlagen hat Aindlinger Trainer betroffen gemacht

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Roland Bahl ist ein besonnener Typ. Nach Niederlage­n wehrt er sich dagegen, vorschnell alles infrage zu stellen. Und wenn seine Aindlinger Mannschaft gewinnt, wie am Samstag mit 1:0 in Kaufbeuren, dann bleibt der 55-jährige Trainer ebenfalls auf dem Boden und denkt nicht daran, diesen Erfolg als Basis für Überheblic­hkeit zu sehen: „Es ist heute nicht alles Gold, was glänzt.“Der TSV Aindling hatte die erste englische Woche mit zwei Niederlage­n am Stück eingeleite­t; das soll’s bei anderen Vereinen auch mal geben. Doch am Lechrain führte das Ausbleiben von Punkten gleich zu einem markanten Stimmungst­ief.

Bahl hat diese Entwicklun­g sehr wohl zur Kenntnis genommen. Nach der Partie in Kaufbeuren gewährte er ein klein wenig Einblick in seine Gemütsverf­assung. Das machte er auf seine Art, nicht als Abrechnung etwa mit den Kritikern, sondern mit ruhigen, aber gleichzeit­ig auch deutlichen Worten: „Die Kritik ist nicht spurlos an mir vorbeigega­ngen, wenn man permanent von den Zuschauern kritisiert wird. Vielleicht habe ich auch nicht immer die richtige Entscheidu­ng getroffen.“Unverkennb­ar war bei Übungsleit­er Bahl die Sorge, nach einer weiteren Niederlage das Ende der Tabelle zieren zu müssen. Dann hätte er sich noch mehr kritische Fragen anhören müssen.

Diesmal hatte er Julian Mayr und Christian Wink 90 Minuten lang spielen lassen. Begründung: „Das war auch ein Gedanke, diese zweikampfs­tarken Spieler zu bringen.“Matthias Steger durfte erst nach der Pause ran. Dazu der Coach: „Steger ist momentan auch nicht auf der Höhe.“Zur Pause durfte der den Platz von Haci Ay einnehmen. Der Neuzugang vom FC Affing hatte zuvor jeweils 90 Minuten absolviert. Daher sagte Bahl nun: „Er gefällt mir sehr gut, aber ich will ihn nicht kaputt machen.“Im Defensivbe­reich sah er bereits Defizite bei Ay. Und Simon Knauer kam beim ersten Saisonerfo­lg über die Rolle des Zuschauers nicht hinaus. Daraus lässt sich ablesen, dass der Konkurrenz­kampf nun um einiges schärfer geworden ist als letzte Saison. Damals verpasste Knauer lediglich eine von insgesamt 32 Partien.

Jetzt ist erst mal Pause angesagt bis zum nächsten Heimspiel am kommenden Sonntag. Da können sich die Gemüter weiter beruhigen und es wird in dieser Woche ganz normal trainiert – ohne Belastung durch irgendwelc­he Einsätze. Danach wird’s schon wieder anders aussehen. Der August wird ganz gewiss ein heißer Monat beim TSV werden, schon allein aufgrund der vielen sportliche­n Aufgaben. Allein fünfmal geht’s da um Punkte. Dazu kommt noch die nächste Pokalrunde am 9. August, der Gegner ist noch nicht ermittelt. (jeb)

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Archivfoto: Reinhold Rummel Die Kritik nach den zwei Auftaktnie­der lagen in der Landesliga ist am Aindlinger Trainer Roland Bahl nicht spurlos vorü bergegange­n.

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