Künstliche Nase für Whisky
Wodka und Whisky können auch Laien durch Riechen einfach unterscheiden. Schwieriger wird es schon, wenn es um die Unterscheidung von zwei Sorten derselben Spirituose geht. Das Aroma der Brände entsteht aus einem komplexen Bouquet flüchtiger Verbindungen. Bisher existierte keine zuverlässige und günstige Methode, solche Tests maschinell oder im Labor durchzuführen. Viele flüchtige Verbindungen lassen sich recht gut mit „elektronischen Nasen“identifizieren. Aber die Empfindlichkeit dieser Geräte ist eingeschränkt, da ihre Duft-Rezeptoren wiederverwendbar sind und die Duftmoleküle chemisch nicht so stark binden können.
Ein Team um den amerikanischen Chemiker Kenneth S. Suslick hat nun Einmal-Teststreifen entwickelt, mit denen die chemischen Fingerabdrücke flüchtiger Substanzen zuverlässig erkannt werden können. In Angewandte Chemie zeigen die Forscher, dass sie so eine breite Palette flüchtiger Verbindungen identifizieren können, welche die spezifischen Aromen von Spirituosen ausmachen – Stoffe wie Vanillin, Diacetyl und Furfural, die während der Fermentation und Alterung von Bieren und Spirituosen entstehen. Den Forschern gelang es, Whisky von Brandy und Wodka zu unterscheiden und sogar zwischen verschiedenen Sorten von Whiskys, Bourbons und Scotchs. Die Teststreifen könnten auch dem Nachweis chemischer Giftstoffe dienen sowie für Sicherheits- und Lebensmittelkontrollen. (AZ)