Die Sonne stellt keine Rechnung
Optimieren, integrieren, positionieren – so gelingt die Energiewende
Inzwischen weiß es jedes Kind: Mit der Sonne steht uns eine Energiequelle zur Verfügung, die den zukünftigen Energiebedarf ohne Gefahr für Mensch und Umwelt decken kann. Sie schickt uns in nur drei Stunden so viel Energie, dass damit der Jahresbedarf der gesamten Erdbevölkerung abzudecken wäre – und die Sonne stellt uns keine Rechnung! Außerdem ist jedem klar, dass die fossilen Reserven endlich sind und die erneuerbaren Energien die Zukunft unserer Energieversorgung darstellen.
Nun hat eine neue Phase der Energiewende begonnen. Inzwischen geht es hauptsächlich darum, die verschiedenen Systeme aufeinander abzustimmen und intelligent miteinander zu verbinden. Bis zum Jahr 2030 plant die Bundesregierung eine Steigerung des Anteils erneuerbarer Energien auf mindestens 50 Prozent und bis zum Jahr 2050 auf mindestens 80 Prozent.
Diese Erhöhung ist gut für die Umwelt, bringt aber auch neue Herausforderungen mit sich. Denn die Erzeugung hängt stark vom Wetter ab und verteilt sich immer mehr auf dezentrale Einheiten. Und: Je mehr erneuerbare Energien genutzt werden, desto flexibler muss das Gesamtsystem werden.
Stromspeicher sind hier zum Beispiel wichtige Bausteine. Sie ermöglichen es, Angebot und Nachfrage auszugleichen und die Systemstabilität zu erhöhen. Die derzeit steigende Nachfrage nach Stromspeichern treibt den Markt an und lässt die Preise weiter sinken. Zwar fallen diese für Systeme auf Lithium-Ionen Basis um durchschnittlich 18 Prozent pro Jahr, trotzdem lagen sie bis Jahresende 2016 immer noch bei durchschnittlich 1300 Euro pro Kilowattstunde (netto).
Sonne auf dem Dach – Klimaschutz im Wohnzimmer
Wer seine Strom- und Wärmeversorgung auf erneuerbare Energien, wie zum Beispiel der Sonnenkraft, umstellt, gewinnt nicht nur mehr Sicherheit vor steigenden Preisen und Unabhängigkeit von den Energieversorgern. Er handelt auch verantwortungsbewusst im Sinne der kommenden Generationen und leistet einen wichtigen Beitrag zum globalen Klimaschutz.
Solaranlagen wandeln die Kraft der Sonne in Wärme beziehungsweise Strom um. Dabei wird die Strahlungsenergie der Sonne bei sichtbarer Sonne (direkter Strahlung) und bei Bewölkung (diffuser Strahlung) genutzt. Die Technik der Solaranlagen ist sehr weit fortgeschritten und für den Verbraucher sehr komfortabel.
Solarthermieanlagen liefern Wärme, die zur Brauchwassererwärmung und zur Heizungsunterstützung verwendet werden kann. Solarwärmeanlagen können im Sommer beispielsweise die Erwärmung des Wassers komplett übernehmen.
Für die Installation von Sonnenkollektoren bieten sich nach Süden orientierte Dach- und Fassadenflächen an, da die Sonneneinstrahlung aus südlicher Richtung am stärksten ist. Zwischen Ost und West sind aber alle Ausrichtungen realisierbar. Je nach Standort muss die Kollektorfläche etwas größer gewählt werden. Sollten die Dach- oder Fassadenflächen nicht ausreichen oder schon belegt sein (etwa für Fotovoltaik), besteht auch die Möglichkeit, Sonnenkollektoren auf einem Garagendach oder an der Fassade anzubringen.
Eine Fotovoltaikanlage wandelt Sonnenenergie in elektrischen Strom um. Allerdings funktioniert dies ausschließlich zwischen Sonnenaufgang und Sonnenuntergang. Strom aus privaten Fotovoltaikanlagen wird normalerweise nur zum geringen Teil selbst verbraucht, der weitaus größere Anteil wird ins Stromnetz eingespeist. Um den Eigenverbrauch zu erhöhen und den selbst erzeugten Strom jederzeit nutzen zu können, kann er inzwischen unproblematisch gespeichert werden.
Der Stromspeichermarkt entwickelt sich sowohl technisch als auch wirtschaftlich mit hohem Tempo. Durch die gesunkenen Speicherkosten und die vielen technischen Innovationen steigt das Interesse an Eigenstromerzeugung für Eigenheimbesitzer. Aber bei allen Themen rund um die Energiewende darf die Energieeffizienz, zum Beispiel im Gebäudebereich, nicht vergessen werden. Denn die sauberste Energie ist die, die gar nicht erst erzeugt werden muss.
Welche Anlage sinnvoll ist und wie groß sie dimensioniert sein soll, muss gut überlegt und an die Gegebenheiten angepasst werden. Entscheidend ist auch, ob an Eigenverbrauch oder Einspeisung gedacht ist. Je nach Einsatzbereich und technischen Anforderungen kommen verschiedene Technologien in Frage. Es ist ratsam, diese Investition individuell und mit einem Fachmann zu planen.
Wer fördert? Informationen zu Förderungen für erneu erbare Energien und Stromspeichern gibt es beim Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) und bei der KfW Förderbank.
Mehr Infos im Internet Handwerksbetriebe, die Solaranlagen und Speichersysteme planen und einbauen und Sie fachmännisch beraten, finden Sie in der Betriebsdatenbank des Klima schutznetzwerkes www.klimaschutz hwk schwaben.de.