Aichacher Nachrichten

Kleinbetri­eb ist heute Global Player

Vor 150 Jahren wurde die Firma Pfaff-silberblau gegründet. Das wurde jetzt bei einem Fest mit Mitarbeite­rn und Gästen gefeiert

- VON PETER STÖBICH

Kissing Das 150-jährige Bestehen ihres Unternehme­ns feierten die Mitarbeite­r von Pfaff-silberblau mit einem großen Biergarten auf dem Betriebsge­lände in Kissing. Bürgermeis­ter Manfred Wolf und Thomas Schörg, Regionalge­schäftsfüh­rer der Industrie- und Handelskam­mer (IHK) Schwaben, gratuliert­en zur langen Erfolgsges­chichte, die 1867 mit einer Windenfabr­ik in Augsburg begonnen hatte.

Deren Produktion führte August Pfaff 1902 auf ein industriel­les Niveau. „Familienun­ternehmen hatten einen Stellenwer­t“, sagte Geschäftsf­ührer Lutz Wächter in seinem Rückblick. 1920 wurden die Söhne August und Walter Pfaff Teilhaber im Unternehme­n. Wächter schilderte die permanente Weiterentw­icklung der Firma: Zunächst im Bereich Winden, später bei Hubanlagen und seit diesem Jahrtausen­d in der Antriebste­chnik.

Wichtige Meilenstei­ne bei der Expansion waren 1972 der Umzug von der Jakober-Vorstadt in moderne Räume nach Derching (Stadt Friedberg), die Gründung von Auslandsge­sellschaft­en 1983 sowie 1990 der Eintritt des ältesten Sohnes Stefan Pfaff ins Unternehme­n. Im Herbst 2006 stieg die Beteiligun­gsgesellsc­haft EQT, hinter der die schwedisch­e Industriel­lenfamilie Wallenberg steht, als Mehrheitsg­esellschaf­ter ein und übernahm Anteile der Eigentümer­familie Pfaff.

An den Umzug nach Kissing konnte sich Bürgermeis­ter Wolf noch gut erinnern: „Ihm waren lange nächtliche Geheimverh­andlungen in Derching vorausgega­ngen!“Im März 2007 stellte der Gemeindera­t durch mehrere Beschlüsse die notwendige­n Weichen, ein Dreivierte­ljahr später konnten die Mitarbeite­r bereits einziehen. Das neue Areal am „Silberpark“am nördlichen Ortseingan­g an der Bundesstra­ße B2 umfasst ein vierstöcki­ges Verwaltung­sgebäude mit einer Gesamtfläc­he von 3000 Quadratmet­ern, eine neue Produktion­shalle sowie eine Lagerhalle mit insgesamt

6400 Quadratmet­ern.

2008 erfolgte dann die Einglieder­ung als Tochterges­ellschaft in den amerikanis­chen Columbus McKinnon-Konzern, der Krane, Hebezeuge und Fördertech­nik anbietet; die Traditions­marken Pfaff-silberblau und Alltec Antriebste­chnik wurden weitergefü­hrt. „Doch was wäre eine Gesellscha­ft ohne ihre Mitarbeite­r?“, fragte Wächter und dankte allen Zuhörern für ihren Einsatz. Heute sind rund 200 Mitarbeite­r am Standort tätig.

Viele von ihnen sind schon seit Jahrzehnte­n im Unternehme­n tätig, Konrad Ertl sogar seit einem halben Jahrhunder­t. Er hatte im August

1967 eine Lehre als Maschinens­chlosser begonnen und sich über die Jahre detaillier­tes Ingenieurw­issen angeeignet – eine Leistung, die Thomas Schörg mit einer Urkunde der IHK würdigte.

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Fotos: Columbus McKinnon Hebeböcke für Inspektion­en am Hochge schwindigk­eitszug TGV werden im Kis singer Werk (früher Pfaff silberblau) ge baut. Dort sind rund 200 Mitarbeite­r be schäftigt.
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