Missbrauch: Neue Vorwürfe gegen Polanski
Frau zu Aussage unter Eid bereit
Los Angeles Gegen Starregisseur Roman Polanski werden neue Vorwürfe des sexuellen Missbrauchs einer Minderjährigen laut: In Los Angeles hat nun eine Frau dem französisch-polnischen Filmemacher vorgeworfen, sie 1973 als 16-Jährige missbraucht zu haben.
Die Frau, von ihrem Anwalt als Robin vorgestellt, habe damit darauf reagiert, dass die als Jugendliche von Polanski vergewaltigte Samantha Geimer kürzlich um eine Einstellung des Verfahrens gegen den Filmemacher gebeten hatte. „Ich bin immer noch nicht darüber hinweg“, sagte Robin. Über Details wollte sich die Frau aber nicht äußern. Weil die Verjährungsfrist bereits abgelaufen sei, sei keine Klage vorgesehen. Doch sei Robin zu einer Aussage unter Eid bereit, sollte es jemals einen Strafprozess gegen Polanski geben. Polanski, der am Freitag 84 Jahre alt wird, hatte 1977 den Missbrauch an Samantha Geimer zugegeben. Demnach hatte er im Alter von 43 Jahren die damals 13-Jährige im Haus des Schauspielers Jack Nicholson unter Drogen gesetzt und Sex mit ihr. Polanski droht in den USA eine jahrzehntelange Haftstrafe. Der Regisseur war seinerzeit nach Europa geflohen und hatte nie wieder die USA betreten. Das Verfahren gegen ihn ist bis heute nicht eingestellt worden – trotz der Bitte Geimers, den Fall endlich ad acta zu legen. Eine Stellungnahme des Anwaltes Polanskis zu den neuen Vorwürfen gab es bislang nicht. (afp)