Aichacher Nachrichten

Krise oder ehrtwende?

Leverkusen gastiert in Mainz. Für beide es, den kompletten Fehlstart zu vermeiden

- VON VINCENT AUMILLER

Rund 200 Kilometer trennen Leverkusen von Mainz. In der Bundesliga könnte man diese Begegnung des dritten Spieltags also als Nachbarsch­aftsduell bezeichnen. Schön für die Fans. Weniger erbaulich für die Anhänger ist aber die Tabellensi­tuation beider Mannschaft­en. Im Tabellenke­ller liegen die Teams eng zusammen. Die Werkself hat derzeit ein mageres Pünktchen auf dem Konto, die Mainzer Karnevals-Kicker gingen sogar gänzlich leer aus.

Vor allem die Leverkusen­er haben da ganz andere Ansprüche. Nach der Katastroph­en-Saison aus dem Vorjahr, als man lange gegen den Abstieg kämpfen musste, will man heuer wieder um die Europapoka­lPlätze mitreden. Die Tauglichke­it dazu konnten die Profis vom Rhein bislang nicht unter Beweis stellen. Einer 1:3-Niederlage in München folgte ein 2:2-Unentschi zu Hause gegen Hoffenheim. Sicherlich hätte das Team von Trainer ko Herrlich einen leichteren Auftak gegen den Meister aus München und Europa-League-Teilnehmer aus Kraichgau erwischen können. Dass e zu einem Punkt gereicht hat, liegt abe allem an den Bayer-Profis selbst. So ze die Kicker aus dem Rheinland in w Teilen der Begegnunge­n erfrischen­de fensivfußb­all. Ein hohes Tempo und s Aktionen nach vorne erinnerten an frü Glanzzeite­n. Allein der Ertrag mit dre ren ist verbesseru­ngswürdig. Davon zeugt auch die Torschusss­ta aus beiden Matches. In München lag am Ende mit 20:13 in Front, gegen Ho heim gar mit 17:7. Um die Trefferquo steigern, verpflicht­ete Bayer kurz vor lauf der Wechselfri­st noch einen n

Hoffnungst­räger. Für 24 Millionen Euro eisten die Verantwort­lichen um Sportdirek­tor Rudi Völler den Argentinie­r Lucas Alario von River Plate aus Buenos Aires los. Der 24-Jährige trägt in seiner Heimat den Spitznamen „Knarre“– seiner Treffsiche­rheit möchte er nun auch in der Bundesliga Nachdruck verleihen.

Behalten die Experten recht?

Tore könnte der morgige Gegner aus Mainz ebenfalls dringend gebrauchen. Bisher erzielten die 05er nämlich kein einziges. So unterlag man daheim gegen Hannover gleicherma­ßen mit 0:1 wie auswärts in Stuttgart. Zwei Niederlage­n gegen die beiden Aufsteiger – die von zahlreiche­n Experten vorausgesa­gte schwere Saison für die Rot-Weißen droht wahr zu werden. Punkt- und torlos waren die Mainzer übrigens schon einmal nach zwei Spieltagen. Vor zwölf Jahren starteten die Kicker vom FSV genauso schwach. Trainer damals: Jürgen Klopp. Damals reichte es am Ende aber immerhin zu Platz elf.

Ob ein solches Ergebnis auch in der gerade begonnenen Saison möglich ist? Eine Prognose ist sicherlich verfrüht, Grund zur Hoffnung gab ein während der Länderspie­lpause ausgetrage­ner Test allerdings nicht. Gegen den Drittligis­ten Würzburger Kickers mühten sich die Spieler von Coach Sandro Schwarz zu einem 2:2-Remis. Ein Erfolgserl­ebnis blieb auch Leverkusen in der Pause verwehrt. Die Werkself trat zum Freundscha­ftsspiel in Bochum an und handelte sich eine 1:2-Niederlage ein. Für beide Teams ist das morgige Duell also eminent wichtig. Neben dringend benötigten Punkten geht es auch darum, verloren gegangenes Selbstvert­rauen zurückzuer­langen.

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