Krise oder ehrtwende?
Leverkusen gastiert in Mainz. Für beide es, den kompletten Fehlstart zu vermeiden
Rund 200 Kilometer trennen Leverkusen von Mainz. In der Bundesliga könnte man diese Begegnung des dritten Spieltags also als Nachbarschaftsduell bezeichnen. Schön für die Fans. Weniger erbaulich für die Anhänger ist aber die Tabellensituation beider Mannschaften. Im Tabellenkeller liegen die Teams eng zusammen. Die Werkself hat derzeit ein mageres Pünktchen auf dem Konto, die Mainzer Karnevals-Kicker gingen sogar gänzlich leer aus.
Vor allem die Leverkusener haben da ganz andere Ansprüche. Nach der Katastrophen-Saison aus dem Vorjahr, als man lange gegen den Abstieg kämpfen musste, will man heuer wieder um die EuropapokalPlätze mitreden. Die Tauglichkeit dazu konnten die Profis vom Rhein bislang nicht unter Beweis stellen. Einer 1:3-Niederlage in München folgte ein 2:2-Unentschi zu Hause gegen Hoffenheim. Sicherlich hätte das Team von Trainer ko Herrlich einen leichteren Auftak gegen den Meister aus München und Europa-League-Teilnehmer aus Kraichgau erwischen können. Dass e zu einem Punkt gereicht hat, liegt abe allem an den Bayer-Profis selbst. So ze die Kicker aus dem Rheinland in w Teilen der Begegnungen erfrischende fensivfußball. Ein hohes Tempo und s Aktionen nach vorne erinnerten an frü Glanzzeiten. Allein der Ertrag mit dre ren ist verbesserungswürdig. Davon zeugt auch die Torschusssta aus beiden Matches. In München lag am Ende mit 20:13 in Front, gegen Ho heim gar mit 17:7. Um die Trefferquo steigern, verpflichtete Bayer kurz vor lauf der Wechselfrist noch einen n
Hoffnungsträger. Für 24 Millionen Euro eisten die Verantwortlichen um Sportdirektor Rudi Völler den Argentinier Lucas Alario von River Plate aus Buenos Aires los. Der 24-Jährige trägt in seiner Heimat den Spitznamen „Knarre“– seiner Treffsicherheit möchte er nun auch in der Bundesliga Nachdruck verleihen.
Behalten die Experten recht?
Tore könnte der morgige Gegner aus Mainz ebenfalls dringend gebrauchen. Bisher erzielten die 05er nämlich kein einziges. So unterlag man daheim gegen Hannover gleichermaßen mit 0:1 wie auswärts in Stuttgart. Zwei Niederlagen gegen die beiden Aufsteiger – die von zahlreichen Experten vorausgesagte schwere Saison für die Rot-Weißen droht wahr zu werden. Punkt- und torlos waren die Mainzer übrigens schon einmal nach zwei Spieltagen. Vor zwölf Jahren starteten die Kicker vom FSV genauso schwach. Trainer damals: Jürgen Klopp. Damals reichte es am Ende aber immerhin zu Platz elf.
Ob ein solches Ergebnis auch in der gerade begonnenen Saison möglich ist? Eine Prognose ist sicherlich verfrüht, Grund zur Hoffnung gab ein während der Länderspielpause ausgetragener Test allerdings nicht. Gegen den Drittligisten Würzburger Kickers mühten sich die Spieler von Coach Sandro Schwarz zu einem 2:2-Remis. Ein Erfolgserlebnis blieb auch Leverkusen in der Pause verwehrt. Die Werkself trat zum Freundschaftsspiel in Bochum an und handelte sich eine 1:2-Niederlage ein. Für beide Teams ist das morgige Duell also eminent wichtig. Neben dringend benötigten Punkten geht es auch darum, verloren gegangenes Selbstvertrauen zurückzuerlangen.