Im Schwung der 1920er
Hörmann Classic mit glamouröser Gala
In den goldenen Zwanzigern gingen die Operette und der Schlager eine segensreiche Verbindung ein. Die neuen heißen Rhythmen wie Charleston oder Foxtrott traten neben Walzer und Polka, und auch der Film bestimmte beim Musikgeschmack mit. Die deutsch-österreichische Operette spiegelte die musikalische Vielfalt und Vitalität von damals wider, bevor es ab 1933 in Europa dunkel wurde. Der traditionelle Operettenabend von Hörmann Classic im Kurhaus am Wochenende gewährte einen Einblick in die Roaring Twenties und vermittelte mit seiner glamourösen Darbietung eine Ahnung vom damaligen Lifestyle.
Herausragend begleitet vom souveränen Salon Orchester Frank Lippe von den Augsburger Philharmonikern – Ensembleleiter Frank Lippe hatte zudem die wirkungsvollen Arrangements komponiert –, sangen und spielten die vier Solisten mit Bravour und Witz. Sylvia Rieser, langjähriges Ensemble-Mitglied am Theater Augsburg, und Verena Barth-Jurca, regelmäßig zu Gast beim Lehár Festival in Bad Ischl, begeisterten mit variabler, ausdrucksreicher, auch lyrischer Stimmkunst und ebenso gekonntem Schauspiel von Tragik bis Humor. Auch Tenor Hubert Schmid von den „Jungen Tenören“und Bariton Thomas Zisterer, ebenfalls regelmäßig in Bad Ischl engagiert, sangen und spielten mit überspringendem Witz und Verve. Dazu steuerte Moderatorin Barbara Kreuzer Informationen bei über die Werke von Emmerich Kálmán, Oscar Straus, Leo Fall, Werner Richard Heymann, Paul Abraham, Theo Mackeben, Carl Millöcker. „Charleston, Charleston!“, „Ein Lied geht um die Welt“, „Bel Ami“, „Ich schenk mein Herz“, „Mausi“oder das unbekannte „Sag doch Schnucki zu mir!“aus der „Rose von Stanbul“– man schwelgte in bekannten Operettenschlagern und mancher im Publikum summte leise mit. Exzellente Musik, exzellent dargeboten.