Damit’s schnell geht: Fertigbauweise beim Brunnen
Einstimmig beschließt der Petersdorfer Rat, dass ein holzverkleidetes Bauwerk neue Brunnenstube werden soll
Petersdorf Die Planungen in puncto Wasserversorgung schreiten in Petersdorf mit großen Schritten voran. Der Gemeinderat entschied im nicht öffentlichen Teil der Sitzung über die Vergabe der Bauleistungen. Dabei schnürte er zwei teure Aufgabenpakete: Die Baumeisterarbeiten wurden für 261800 Euro an Rohrleitungsbau Fritz Heidel aus Glött vergeben. Dazu gehören unter anderem Abbrucharbeiten, die Errichtung der Brunnenstube inklusive Innenausstattung und die hydraulische Installation des Brunnens. Die APA GmbH Augsburger Pumpen und Anlagen bekam für 99 725 Euro den Zuschlag für die elektrischen Anlagen. Bürgermeister Dietrich Binder erklärte: „Im Preis inbegriffen sind viele Vorarbeiten, um den zweiten Brunnen direkt anschließen zu können.“Dazu gehören auch die Umbau- und Sanierungsarbeiten im alten Wasserhaus. Die künftige Brunnenstube des neuen Alsmooser Brunnens wird 2,50 Meter auf 3,4 Meter groß. Dabei handelt es sich um ein Betonbauteil in Fertigbauweise, das mit Lerchenholz verkleidet und mit einem Flachdach ausgestattet sein wird. Denn die Zeit drängt.
Auch im alten Wasserwerk gibt es Umbaumaßnahmen: Saugbehälter und Aufbereitung werden nicht mehr benötigt. Die neuen Leitungen werden alle so ausgerichtet, dass der Anschluss an einen zweiten Brunnen – der möglicherweise neben den Bestehenden kommt – schnell möglich ist.
Bernhard Wernthaler vom Ingenieurbüro Kienlein erläuterte die nächsten wichtigen Schritte: Erst muss der Brunnen von Alsmoos saniert und in seiner Leistungsfähigkeit von 5,5 auf circa 15 Liter pro Sekunde aufgestockt werden. Hier drängt die Zeit besonders, denn dieser Umbau muss bereits Ende des Jahres abgeschlossen sein. Der Grund: Der Hohenrieder Brunnen muss zum 31. Dezember 2017 außer Betrieb genommen werden. Geht die Planung auf, wird der aufgestockte Alsmooser Brunnen Anfang Dezember in Betrieb genommen. Der Hohenrieder Brunnen wird dann zwar abgeschaltet, soll aber als Notnagel regelmäßig angeschaltet werden – schließlich wird es bis Jahresende kein zweites Standbein der Wasserversorgung geben. Rein technisch betrachtet präsentiert sich ein zweiter Alsmooser Brunnen als gutes zweites Standbein. Inhaltlich aber zieht eben dieser geplante zweite Brunnen das Wasser aus demselben Gebiet wie der im ersten Schritt aufgestockte Alsmooser Brunnen. Und damit hinge die Wasserversorgung an nur einer Quelle.
Um für den Notfall gerüstet zu sein, schwebt Binder ein Notverbund vor. Er erklärte: „Die Prüfung der Anschlussmöglichkeiten an die Magnusgruppe oder die Harthofgruppe sind nicht nur als Notfalllösung zu betrachten.“Auch wenn es nur geringfügige Probleme – beispielsweise wegen zu hoher Nitratwerte – geben würde, wäre es denkbar, 20 bis 30 Prozent an „Gastwasser“zu beziehen und dieses mit dem eigenen Wasser zu mischen. Eine Anfrage von Markus Ehm stellte Binder vorerst hintenan. Ehm wollte wissen, was es rein praktisch bedeutet, den Hohenrieder Brunnen abzuschalten und, ob eine Alternativlösung denkbar sei. Wernthaler erläuterte das Prozedere, bei dem zunächst der Brunnen abgeschaltet und dann meist zurückgebaut wird. Das entscheidet die Tiefe der Wassernutzung.
Binder konnte auch hierzu aktuelle Informationen beisteuern: „Der mündliche Antrag, den Hohenrieder Brunnen nicht zurückzubauen, liegt bereits im Landratsamt vor.“Allerdings sei das Genehmigungsverfahren vergleichsweise langwierig. Erst wenn der Alsmooser Brunnen aufgestockt und sowohl technische als auch wassertechnische Rejedoch dundanzen geschaffen wurden, ist Zeit, an eine alternative Lösung für den Hohenrieder Brunnen zu denken. „Vorher sind wir nicht in der besten Verhandlungssituation“, erklärt der Rathaus-Chef.