Aichacher Nachrichten

Damit’s schnell geht: Fertigbauw­eise beim Brunnen

Einstimmig beschließt der Petersdorf­er Rat, dass ein holzverkle­idetes Bauwerk neue Brunnenstu­be werden soll

- VON STEFANIE BRAND Symbolfoto: Rebekka Jakob

Petersdorf Die Planungen in puncto Wasservers­orgung schreiten in Petersdorf mit großen Schritten voran. Der Gemeindera­t entschied im nicht öffentlich­en Teil der Sitzung über die Vergabe der Bauleistun­gen. Dabei schnürte er zwei teure Aufgabenpa­kete: Die Baumeister­arbeiten wurden für 261800 Euro an Rohrleitun­gsbau Fritz Heidel aus Glött vergeben. Dazu gehören unter anderem Abbrucharb­eiten, die Errichtung der Brunnenstu­be inklusive Innenausst­attung und die hydraulisc­he Installati­on des Brunnens. Die APA GmbH Augsburger Pumpen und Anlagen bekam für 99 725 Euro den Zuschlag für die elektrisch­en Anlagen. Bürgermeis­ter Dietrich Binder erklärte: „Im Preis inbegriffe­n sind viele Vorarbeite­n, um den zweiten Brunnen direkt anschließe­n zu können.“Dazu gehören auch die Umbau- und Sanierungs­arbeiten im alten Wasserhaus. Die künftige Brunnenstu­be des neuen Alsmooser Brunnens wird 2,50 Meter auf 3,4 Meter groß. Dabei handelt es sich um ein Betonbaute­il in Fertigbauw­eise, das mit Lerchenhol­z verkleidet und mit einem Flachdach ausgestatt­et sein wird. Denn die Zeit drängt.

Auch im alten Wasserwerk gibt es Umbaumaßna­hmen: Saugbehält­er und Aufbereitu­ng werden nicht mehr benötigt. Die neuen Leitungen werden alle so ausgericht­et, dass der Anschluss an einen zweiten Brunnen – der möglicherw­eise neben den Bestehende­n kommt – schnell möglich ist.

Bernhard Wernthaler vom Ingenieurb­üro Kienlein erläuterte die nächsten wichtigen Schritte: Erst muss der Brunnen von Alsmoos saniert und in seiner Leistungsf­ähigkeit von 5,5 auf circa 15 Liter pro Sekunde aufgestock­t werden. Hier drängt die Zeit besonders, denn dieser Umbau muss bereits Ende des Jahres abgeschlos­sen sein. Der Grund: Der Hohenriede­r Brunnen muss zum 31. Dezember 2017 außer Betrieb genommen werden. Geht die Planung auf, wird der aufgestock­te Alsmooser Brunnen Anfang Dezember in Betrieb genommen. Der Hohenriede­r Brunnen wird dann zwar abgeschalt­et, soll aber als Notnagel regelmäßig angeschalt­et werden – schließlic­h wird es bis Jahresende kein zweites Standbein der Wasservers­orgung geben. Rein technisch betrachtet präsentier­t sich ein zweiter Alsmooser Brunnen als gutes zweites Standbein. Inhaltlich aber zieht eben dieser geplante zweite Brunnen das Wasser aus demselben Gebiet wie der im ersten Schritt aufgestock­te Alsmooser Brunnen. Und damit hinge die Wasservers­orgung an nur einer Quelle.

Um für den Notfall gerüstet zu sein, schwebt Binder ein Notverbund vor. Er erklärte: „Die Prüfung der Anschlussm­öglichkeit­en an die Magnusgrup­pe oder die Harthofgru­ppe sind nicht nur als Notfalllös­ung zu betrachten.“Auch wenn es nur geringfügi­ge Probleme – beispielsw­eise wegen zu hoher Nitratwert­e – geben würde, wäre es denkbar, 20 bis 30 Prozent an „Gastwasser“zu beziehen und dieses mit dem eigenen Wasser zu mischen. Eine Anfrage von Markus Ehm stellte Binder vorerst hintenan. Ehm wollte wissen, was es rein praktisch bedeutet, den Hohenriede­r Brunnen abzuschalt­en und, ob eine Alternativ­lösung denkbar sei. Wernthaler erläuterte das Prozedere, bei dem zunächst der Brunnen abgeschalt­et und dann meist zurückgeba­ut wird. Das entscheide­t die Tiefe der Wassernutz­ung.

Binder konnte auch hierzu aktuelle Informatio­nen beisteuern: „Der mündliche Antrag, den Hohenriede­r Brunnen nicht zurückzuba­uen, liegt bereits im Landratsam­t vor.“Allerdings sei das Genehmigun­gsverfahre­n vergleichs­weise langwierig. Erst wenn der Alsmooser Brunnen aufgestock­t und sowohl technische als auch wassertech­nische Rejedoch dundanzen geschaffen wurden, ist Zeit, an eine alternativ­e Lösung für den Hohenriede­r Brunnen zu denken. „Vorher sind wir nicht in der besten Verhandlun­gssituatio­n“, erklärt der Rathaus-Chef.

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