Der Stadtprediger greift zur Trompete
Kirche Johannes Huber zeigt beim Aichacher Pfarrfest spontan sein Können mit Stadtmusikanten. Viele Daumen bei Fotoaktion für Papst
Aichach Der neue Stadtprediger der Pfarreiengemeinschaft Aichach, Johannes Huber, 29, liebt die klassische Musik und spielt Trompete. Beim Pfarrfest konnte er auf der Bühne des Pfarrzentrums St. Michael zusammen mit den Aichacher Stadtmusikanten spontan sein Können auf diesem Blasinstrument unter Beweis stellen. Titel: „Jugendträume“– ein Schottischer.
Bei den Mannen und Frauen um Eduard Augsburger kann der in Soutane erschienene junge Geistliche, der in Aichach seine erste Pfarrstelle antritt, sein musikalisches Können als Nothelfer unter Beweis stellen. Die Bewerbung ist erst einmal gelungen. Der 29-Jährige musste sich beim Pfarrfestquiz gleich den Fragen der Teilnehmer des Pfarrfestes unter der gewohnt launigen Moderation des Pfarrgemeinderatsvorsitzenden Rupert Jung stellen.
Allerdings ist der neue Stadtprediger kein Fußballfan – im Gegensatz etwa zum früheren Stadtpfarrer Johannes Schmidt, der sich als Clubfan geoutet hatte, oder zu Stadtpfarrer Herbert Gugler, der dem FC Bayern München die Daumen drückt. Abschließend waren auch Hubers Qualitäten als Sänger gefragt: Zusammen mit den Pfarrangehörigen stimmte er „Kein schöner Land in dieser Zeit“an.
Im Sonntagsgottesdienst hatte der neue Stadtprediger das Thema „Obergrenze“am Beispiel des Bierpreises auf der Münchner Wiesn (10,95 Euro für die Maß“) gewählt. Hier werde endlos debattiert und kritisiert, weil eine Preisobergrenze nicht eingehalten werde. Es gebe aber wichtigere Themen wie Hilfsbereitschaft oder Demut. Die Frage von Rupert Jung dazu beim Pfarrfest: „Was kostet eine Maß Wasser beim Oktoberfest?“Antwort: 11,60 Euro.
Magneten waren zweifelsohne die angekündigte Fotoaktion „Ein Daumen für Papst Franziskus“und das in Oberschönenfeld stationierte größte Weihrauchfass der Welt, das sowohl am Vormittag vor der Stadtpfarrkirche als auch am Nachmittag vor dem Pfarrzentrum stationiert war. Auf die Aktion „Ein Daumen für Papst Franziskus“reagierte, wie berichtet, sogar der Vatikan: Stadtpfarrer Herbert Gugler und Pfarrgemeinderatsvorsitzender Rupert Jung sind bekanntlich am 15. November zu einer Papstaudienz nach Rom eingeladen. Fragt man Rupert Jung, ob er sich denn schon auf die Audienz beim Papst freut, lautet die Antwort: „Naa naa – der Papst freut sich auf uns.“Die rund 350 Porträts der „Daumen-hoch-Aktion“sollen als ein Gesamtbild zusammengefügt werden, das dann die Aichacher Stadtpfarrkirche zeigt.
Organisationsleiter Wolfgang Strandl hatte zusammen mit seinen vielen fleißigen Helfern ganze Arbeit geleistet, um dem Pfarrfest einmal mehr zu einem Erfolg zu verhelfen. Das Rahmenprogramm mit den verschiedensten Aktionen der aktiven Untergruppen der Pfarrei konnte sich sehen lassen. Eine Stellwand zeigte die Angebote des Frauenbundes, ein Bücherbasar zugunsten der Seniorenarbeit fand regen Zuspruch, ebenso ein Kinderschminkkurs oder das Torwandschießen, ein Glücksrad, Informationen über die Familienpflege, eine Hüpfburg und vieles mehr.
Natürlich war auch unter Mithilfe der Grillgemeinschaft Griesbach (GGG) für genug Speis und Trank gesorgt. Selbst gebackene Torten oder Kuchen waren schon am Nachmittag ausverkauft. Nebenbei konnte sich der Stadtpfarrer noch über einen Scheck von Elisabeth Niedermayr vom Frauenbund zugunsten der Kirchenrenovierung und für die Aktion „Frauen in Not“freuen.
„Kaffeezeit und Weihrauchzeit“, so umschrieb Rupert Jung die Nachmittagsstunden des Pfarrfestes, bei dem auch noch der Wettergott ein Einsehen hatte.
Predigt dreht sich um das Thema Obergrenze am Beispiel der Wiesn Maß