Bewährtes Gespann fürs Sandbahnrennen
Rennleiter Tim Scheunemann hat das Amt von seinem Vater Erich übernommen, auch wenn der weiterhin zum Organisationsteam gehört. Schließlich muss er dem Sohn den Rücken freihalten, wenn der im Teamcup startet
Erich Scheunemann, Sie waren über viele Jahre als Rennleiter beim Sandbahnrennen im Haunstetter Stadion im Einsatz. Nun hat Ihr Sohn Tim dieses Amt übernommen. Trotzdem sind Sie am Wochenende wieder mit großem Engagement dabei. Warum? Erich Scheunemann: Ich war 16 Jahre Renn- und Sportleiter bei dieser Veranstaltung und bin seit 40 Jahren Mitglied beim AMC Haunstetten. Das Sandbahnrennen ist ein Teil unseres Lebens. Das hat mich mehr geprägt als alles andere. Deshalb mache ich auch weiterhin gern den Stadionsprecher und bin beim Rennen Tims rechte Hand. Er betreibt den Job als Rennleiter mit einem Riesenaufwand und ich helfe ihm dabei, wo ich kann.
Und wie geht der Sohn in sein erstes Sandbahnrennen als Rennleiter?
Tim Scheunemann: Zuvor bin ich immer mit meinem Vater mitgelaufen und habe von ihm gelernt. Aber nun habe ich selbst die entsprechende Qualifikation, eine Sportwart-Ausbildung A beim Deutschen Motorund Sportbund. Schließlich stehe ich als Renn-und Sportleiter in der Verantwortung und in der Haftung. Klar, dass ich da aufgeregt bin. Schließlich muss man an so vieles denken. Darum bin ich dankbar um die Hilfe meines Vaters, der so viel Erfahrung hat. Aber trotzdem will ich natürlich ein bisschen meinen eigenen Schliff reinbringen.
Sie sind nicht nur in der Organisation gefordert, sondern starten mit Fahrer Markus Brandhofer im Gespann auch selbst im Speedway Teamcup. Als amtierender deutscher Vizemeister und Vize-Europameister gehören Sie zu den Favoriten … Tim Scheunemann: Für mich ist das natürlich ein Höhepunkt als aktiver Motorsportler. Deshalb lasse ich es mir nicht nehmen, mit unseren letzten Erfolgen im Rücken in Haunstetten im letzten Rennen der Saison vor dem eigenen Publikum zu starten. Für diese Zeit springt mein Vater als Rennleiter ein.
Das klingt aber ziemlich stressig? Tim Scheunemann: Ja, das ist schon alles sehr viel – und geht eben nur, wenn man es gern macht. Aber ich bin ja schon, seit ich sechs Jahre alt bin, im Motorsport unterwegs. Diese Leidenschaft habe ich wohl von meinem Vater vererbt bekommen.
Was darf der Motorsport-Fan am Wochenende erwarten?
Tim Scheunemann: Bei den Gespan- nen im Speedway Teamcup – sozusagen der 2. Bundesliga im Speedway – haben wir am Sonntag zwölf Fahrer aus sechs Nationen am Start. Erich Scheunemann: In dieser Klasse ist wirklich die Crème de la Crème dabei. Neben Brandhofer/Scheunemann auch die EM-Dritten und amtierenden deutschen Meister Markus Venus/Markus Heiß sowie das zweite AMC-Klubgespann Sebasti- an Kehrer/Patrick Lepnick. Dazu ist aus der internationalen Szene alles vertreten, was Rang und Namen hat.
Welche Fahrer vom AMC Haunstetten sind noch dabei?
Tim Scheunemann: Beim Speedway Teamcup stellt unser Verein in der Juniorenklasse B mit Danny Maaßen, David Pfeffer und Julian Bielmeier eine eigene Mannschaft. Der vierte Fahrer steht noch nicht fest. Und im Bayern Cup gehen Luka Kastner, Sebastian Adorjan und Leonie Weinhold an den Start.
Zum guten Schluss: Was erwartet der Vater beim Rennen vom Sohn?
Erich Scheunemann: Ich denke, dass Tim eine große Fangemeinde mitbringen wird. Er ist ja quasi unser Aushängeschild. Er zählt bei den Rennen in Haunstetten immer zu den Geheimfavoriten. Er war nie schlechter als Zweiter. Wenn alles klappt, packen es die zwei auf unserer Bahn und gewinnen.