Was gegen den Gelben Sack spricht
Zur Diskussion über den Gelben Sack und dem Artikel „Kreis befragt die Bür ger“vom 14. September:
Der Landkreis ist in Sachen Müll seit Jahrzehnten ein Brennpunkt in Bayern. Wegen der Probleme mit der Gallenbacher Haus- und Sondermülldeponie und der Augsburger Müllverbrennung haben sich viele Bürger im Landkreis für ein besseres Müllkonzept engagiert und über einen Bürgerentscheid mehrheitlich für das WertstoffBringsystem gestimmt. Folgende Argumente sprechen gegen den gelben Sack oder die gelbe Tonne:
Der Landkreis Aichach-Friedberg hat ohne gelbe Tonne jedoch mit Wertstoffsammelstellen (WSST) gegenüber Stadt und Landkreis Augsburg ein geringeres Gesamtmüllaufkommen, geringere Kosten und höhere stoffliche Verwertungsquoten bei allen Wertstoffen, da hier bewusster mit Müll und Wertstoffen umgegangen wird und die Bürger viel mehr Abfall vermeiden. Im Umkehrschluss heißt das: Für schlechtere Umweltstandards werden höhere Abfallgebühren notwendig. Auch die Restmüllmenge zur Verbrennung ist niedriger. Die Gelbe Tonne /der Gelbe Sack erhöht zwar die Sammelquote der Plastikverpackungen, vermindert aber die Sammelquoten anderer Wertstoffe, da WSST dann weniger angefahren werden. Auch das neue Verpackungsgesetz lässt das WSST-System zu und die Verwertungsquoten muss nicht der Landkreis, sondern die dualen Systeme erbringen. Müssen wir jetzt mehr Plastikmüll erzeugen, um die Sammelquoten zu erfüllen?
Der Gelbe Sack/die Gelbe Tonne dient nur der Auslastung der Müllverbrennung, die die erzeugte Wärme schlecht verwertet und hohe Schadstofffrachten erzeugt. Selbst die Studie des Augsburger BIFA Umweltinstituts plädiert gegen die Einführung im Holsystem.
Josef Metzger, Friedberg, Aktionsge meinschaft Lebensraum Lechleite