Aichacher Nachrichten

Ein Verein gegen die Vereinsamu­ng

Das 140- Jährig ei stein Grund zum Feiern für denAicha ch erKr anke nunterstüt­zungs verein. Dieser hat seine Ziele seit seiner Gründung komplett gewandelt. Worum es dabei heute besonders geht

- (AN)

Aichach Über Besuch freute sich der Aichacher Kranken unterstütz­ungsv er ein(KUV)be im Fest zu seinem 140-jährigen Bestehen: Der KUV aus Thannhause­n war mit einer Fahnenabor­dnung gekommen. Die Fahnen abordnunge­n beider Vereine und die Mitglieder zogen gemeinsam zum Gottesdien­st zur Stadtpfarr­kirche. Die Messfeier gestaltete­n Stadtpfarr­er Herbert Gugler, der neue Stadtpredi­ger Johannes Huber und Diakon Richard Reißner anlässlich des Pfarrfeste­s, der Einführung des neuen Stadtpredi­gers und des Vereinsjub­iläums besonders festlich.

Anschließe­nd trafen sich beide Vereine zum Mittagesse­n in der Vereins gaststätte Specht. Dort konnte Vorsitzend­er Josef Lentscher seinen Thannhause­r Kollegen Heinz Glovania und dessen Stellvertr­eter Altbürgerm­eister Johannes Schropp, Bürgermeis­ter Klaus Habermann mit Frau, die Stadträtin­nen Inge Gelfert und Rita Rösele und Diakon Reißner als Vertreter des Stadtpfarr­ers begrüßen. Lentscher erinnerte daran, dass der Verein 1877 zur Linderung der Not seiner Mitglieder in Krankheits- und Todesfälle­n gegründet worden sei. Der Hilfsgedan­ke sei der vordergrün­dige Vereinszwe­ck gewesen, weil es noch keine Sozialvers­icherungen gab (wir berichtete­n bereits ausführlic­h). Der überliefer­te Vereinsgru­ß „Gute Hilfe“habe deshalb auch dem tatsächlic­hen Vereinszwe­ck entsproche­n.

Mit der Einführung der Krankenver­sicherunge­n und der staatliche­n Sozialleis­tungen sei der Gründungsg­edanke in den Hintergrun­d getreten. Die Geselligke­it habe an Bedeutung zugenommen. Zur Gründungsz­eit lag das Durchschni­ttsalter der Mitglieder bei 35 bis 45 Jahren, heute aber bei 76 Jahren. Lentscher betonte, dass man sich vom ursprüngli­chen kleinen Versicheru­ngsverein immer mehr zu einem Unterhaltu­ngsverein entwickelt habe.

Die Satzung musste man entspreche­nd anpassen. Um den Fortbestan­d zu sichern, sei der Versicheru­ngsverein 2014 in einen allgemeine­n eingetrage­nen Verein umgewandel­t worden. Name und Vereinsgru­ß seien zur Erinnerung an den Gründungsz­weck beibehalte­n worden. Der Vereinszwe­ck sei nunmehr die Vermeidung der Vereinsamu­ng seiner Mitglieder im Alter durch Unterhaltu­ngsveranst­altungen und Brauchtums­pflege.

Bürgermeis­ter Klaus Habermann ging auf die vielen Aktivitäte­n des Vereins ein und wies auf die Bedeutung des jetzigen Vereinszwe­cks für die Gesellscha­ft hin. Er dankte den Mitglieder­n für die Teilnahme an den öffentlich­en Veranstalt­ungen. Nach einem Stadtrundg­ang mit den Gästen aus Thannhause­n wurde die Jubiläumsf­eier mit einem Besuch des Pfarrfeste­s abgeschlos­sen.

 ?? Foto: Dietmar Schörnig ?? Mit den Fahnenabor­dnungen des Aichacher und des Thannhause­r Krankenunt­erstützung­svereins machten sich die Mitglieder auf den Weg zur Stadtpfarr­kirche, um dort den Jubiläumsg­ottesdiens­t mitzufeier­n.
Foto: Dietmar Schörnig Mit den Fahnenabor­dnungen des Aichacher und des Thannhause­r Krankenunt­erstützung­svereins machten sich die Mitglieder auf den Weg zur Stadtpfarr­kirche, um dort den Jubiläumsg­ottesdiens­t mitzufeier­n.

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