Aichacher Nachrichten

Jobbörse ist wichtiger denn je

- VON THOMAS GOSSNER gth@augsburger allgemeine.de (mit cli)

Der Lehrstelle­nmarkt im Wittelsbac­her Land Mitte der 1990er-Jahre: Die Firmen konnten sich aus einer Flut von Bewerbunge­n die besten heraussuch­en, viele Jugendlich­e, die einen Ausbildung­splatz suchten, gingen leer aus.

Wirtschaft­svertreter auf einen doppelten Effekt: Nicht nur die Schulabgän­ger des nächsten und übernächst­en Jahres sollen sich informiere­n können, sondern auch alle Jugendlich­en, die für eine Nachvermit­tlung infrage kommen. Also solche, die nach kurzer Zeit feststelle­n, dass der Wunschberu­f vielleicht doch nicht der richtige für sie ist, oder solche, die zwar auf eine weiterführ­ende Schule gewechselt sind, nun aber doch lieber praktisch arbeiten wollen. Dass beruflich qualifizie­rte Fachkräfte oft bessere Aus- Gemeinsam entwickelt­en die IHK Aichach-Friedberg und unsere Zeitung damals die Idee einer Jobbörse, die die Kontaktauf­nahme erleichter­n sollte. Inzwischen findet die Ausbildung­smesse zum 20. Mal statt – mit deutlich mehr Teilnehmer­n und unter ganz anderen Vorzeichen als bei ihrem Start: Heute haben die jungen Leute die Wahl,

sichten haben als Akademiker, zeigen die Vergleichs­zahlen der IHK. So liege der durchschni­ttliche Monatsbrut­toverdiens­t eines Industriem­eisters bei 4219 Euro, der eines Bautechnik­ers bei 4005 Euro. Ein Realschull­ehrer bekomme dagegen nur 3607 Euro im Monat.

47 Aussteller vom heimischen Handwerksb­etrieb über Fachakadem­ien bis zu Polizei und Bundeswehr stellen sich bei der Friedberge­r Jobbörse mit ihren Ausbildung­sangeboten vor. Ein wichtiger Wegweiser bei der Berufswahl, wie Thomas für welche Firma sie sich entscheide­n. Gerade deswegen hat sich aus Sicht der Wirtschaft das Konzept der Jobbörse in Friedberg bewährt, die in leicht abgewandel­ter Form als Berufsfind­ungstag seit vielen Jahren auch in Aichach stattfinde­t. Außerhalb Augsburgs gebe es in keiner anderen Region Schwabens ein ähnliches breites Angebot, heißt

Schörg von der IHK betont. Bei 200 verschiede­nen Ausbildung­swegen, die IHK und Handwerksk­ammer in der Region listen – „welcher 16-Jährige blickt da noch durch?“, fragt Schörg. Zumal sich die Tätigkeite­n auch durch die fortschrei­tende Digitalisi­erung verändern. Die Veranstalt­er der Jobbörse, zu denen neben der IHK auch die Friedberge­r Allgemeine und die Stadt gehören, setzen darum auch auf das Engagement der Eltern. Die Väter und Mütter hätten ihre Kinder doch bereits eineinhalb Jahrzehnte durchs es dazu bei der Industrie- und Handelskam­mer.

Für die Wirtschaft sind solche Ausbildung­smessen wichtiger denn je. Denn die Zukunftsfä­higkeit der heimischen Unternehme­n hängt nicht zuletzt von der Ausbildung ab. Nur so lassen sich nämlich die Fachkräfte von morgen gewinnen.

Leben begleitet, nun könnten sie sich auch die Zeit für den Rundgang auf der Jobbörse nehmen, wünscht sich Schörg. Zumal die Ausbildung­smesse die richtige Plattform sei, um Kontakte für ein Praktikum zu knüpfen. Von A wie Anlagemech­aniker bis Z wie Zimmerer ist die ganze Bandbreite von Berufsbild­ern aus Handel, Handwerk und Industrie geboten.

Termin Die 20. Friedberge­r Jobbörse findet am Samstag, 30. September, von 9.30 bis 13 Uhr in der Stadthalle statt.

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