Jobbörse ist wichtiger denn je
Der Lehrstellenmarkt im Wittelsbacher Land Mitte der 1990er-Jahre: Die Firmen konnten sich aus einer Flut von Bewerbungen die besten heraussuchen, viele Jugendliche, die einen Ausbildungsplatz suchten, gingen leer aus.
Wirtschaftsvertreter auf einen doppelten Effekt: Nicht nur die Schulabgänger des nächsten und übernächsten Jahres sollen sich informieren können, sondern auch alle Jugendlichen, die für eine Nachvermittlung infrage kommen. Also solche, die nach kurzer Zeit feststellen, dass der Wunschberuf vielleicht doch nicht der richtige für sie ist, oder solche, die zwar auf eine weiterführende Schule gewechselt sind, nun aber doch lieber praktisch arbeiten wollen. Dass beruflich qualifizierte Fachkräfte oft bessere Aus- Gemeinsam entwickelten die IHK Aichach-Friedberg und unsere Zeitung damals die Idee einer Jobbörse, die die Kontaktaufnahme erleichtern sollte. Inzwischen findet die Ausbildungsmesse zum 20. Mal statt – mit deutlich mehr Teilnehmern und unter ganz anderen Vorzeichen als bei ihrem Start: Heute haben die jungen Leute die Wahl,
sichten haben als Akademiker, zeigen die Vergleichszahlen der IHK. So liege der durchschnittliche Monatsbruttoverdienst eines Industriemeisters bei 4219 Euro, der eines Bautechnikers bei 4005 Euro. Ein Realschullehrer bekomme dagegen nur 3607 Euro im Monat.
47 Aussteller vom heimischen Handwerksbetrieb über Fachakademien bis zu Polizei und Bundeswehr stellen sich bei der Friedberger Jobbörse mit ihren Ausbildungsangeboten vor. Ein wichtiger Wegweiser bei der Berufswahl, wie Thomas für welche Firma sie sich entscheiden. Gerade deswegen hat sich aus Sicht der Wirtschaft das Konzept der Jobbörse in Friedberg bewährt, die in leicht abgewandelter Form als Berufsfindungstag seit vielen Jahren auch in Aichach stattfindet. Außerhalb Augsburgs gebe es in keiner anderen Region Schwabens ein ähnliches breites Angebot, heißt
Schörg von der IHK betont. Bei 200 verschiedenen Ausbildungswegen, die IHK und Handwerkskammer in der Region listen – „welcher 16-Jährige blickt da noch durch?“, fragt Schörg. Zumal sich die Tätigkeiten auch durch die fortschreitende Digitalisierung verändern. Die Veranstalter der Jobbörse, zu denen neben der IHK auch die Friedberger Allgemeine und die Stadt gehören, setzen darum auch auf das Engagement der Eltern. Die Väter und Mütter hätten ihre Kinder doch bereits eineinhalb Jahrzehnte durchs es dazu bei der Industrie- und Handelskammer.
Für die Wirtschaft sind solche Ausbildungsmessen wichtiger denn je. Denn die Zukunftsfähigkeit der heimischen Unternehmen hängt nicht zuletzt von der Ausbildung ab. Nur so lassen sich nämlich die Fachkräfte von morgen gewinnen.
Leben begleitet, nun könnten sie sich auch die Zeit für den Rundgang auf der Jobbörse nehmen, wünscht sich Schörg. Zumal die Ausbildungsmesse die richtige Plattform sei, um Kontakte für ein Praktikum zu knüpfen. Von A wie Anlagemechaniker bis Z wie Zimmerer ist die ganze Bandbreite von Berufsbildern aus Handel, Handwerk und Industrie geboten.
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Termin Die 20. Friedberger Jobbörse findet am Samstag, 30. September, von 9.30 bis 13 Uhr in der Stadthalle statt.